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Tag 6: Warum toben die Völker?

Veröffentlicht: 04. Juni 2025

Lea Köster: Warum scheint es manchmal so, als würden ausgerechnet die Nachfolger Jesu zum Gespött anderer werden? Nancy DeMoss Wolgemuth erklärt, warum manche Menschen Christen das Leben schwer machen.

Nancy DeMoss Wolgemuth: Letztlich haben sie kein Problem mit uns, sondern mit Gott. Wenn die Völker sich auflehnen, dann richtet sich ihr Zorn gegen Christus. Sie verachten seine Herrschaft und sind entschlossen, sie abzuschütteln. Darum toben die Völker.

Lea: Hallo liebe Zuhörerin, schön, dass du wieder dabei bist, bei dem Podcast von Belebe unsere Herzen. Mein Name ist Lea Köster, und gleich hörst du meine liebe Freundin Annette Schorre als Stimme für Nancy DeMoss Wolgemuth.

Sieht es nicht oft so aus, als wären die Feinde des Evangeliums so mächtig, dass sie nichts besiegen kann? Nancy wird uns weiter in der Serie „Eine feste Burg ist unser Gott“ über Psalm 46 eine andere Perspektive dazu aufzeigen.

Nancy: Geht es euch auch so? Für mich ist die Zeit, die wir in Psalm 46 zubringen und ihn langsam – Vers für Vers, und mit Gebet – erforschen, ein großer Segen. Es kommt mir vor, als würde ich diesen Psalm schon immer kennen, jedenfalls seit vielen, vielen Jahren. Aber ist es nicht wunderbar, wie kostbar Gottes Wort für uns wird, wenn wir innehalten, darüber nachsinnen und uns Zeit nehmen, uns da hinein zu vertiefen?

Wir machen heute vieles einfach zu schnell. Wir hetzen durchs Leben, wir lesen schnell und bleiben oft an der Oberfläche hängen. Aber ich kann bei manchen von euch sehen, dass Gottes Wort tief in die verborgenen Winkel eures Herzens dringt und dort wirklich etwas verändert.

Ich lese aus Psalm 46, ab Vers 2. Heute werden wir uns auf Vers 7 konzentrieren, aber ich beginne mit Vers 2:

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm.

Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht.“

Und dann kommen wir zu Vers 7. Das Interessante an diesem Psalm ist, dass der Blick sich mehrfach von der einen zu der anderen Realität wendet, über die wir bereits gesprochen haben: Gott und die Nöte. Seine Gegenwart ist der sanft dahin fließende Strom, der die Stadt erfreut; und gleichzeitig sind da diese tosenden Stürme, die ein Sinnbild für den Feind sind.

Wir sehen hier den Gegensatz zwischen Gott und seinen Feinden, zwischen Gott und den Nöten, der sich durch den ganzen Psalm zieht. Gerade lasen wir den wunderbaren Vers über den Strom, der die Stadt erfreut, und Gott ist in ihrer Mitte. Sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht.

Das sind doch die Worte, die man sich am liebsten einrahmen und überall im Haus aufhängen würde, oder? Doch dann kommen wir zu Vers 7, und damit wieder zu der anderen Seite der Medaille: „Die Völker toben, die Königreiche wanken.“ Und das möchte sich keiner gerne in seinem Haus aufhängen, oder? Vielleicht sagst du: „Aber genau so geht es bei uns zu Hause zu!“

Aber du wirst nicht erkennen, wer Gott ist – in all seiner lebensspendenden Freude, und dass er der Strom und die Zuflucht, die Stärke und die Hilfe ist – solange du nicht erlebt hast, was in Vers 7 beschrieben wird –, dass die Völker toben und die Königreiche wanken. Und was passiert dann? „Wenn er seine Stimme erschallen lässt, dann zerschmilzt die Erde.“

Schauen wir uns diese wenigen Sätze heute einmal genauer an. Im ersten Teil des Psalms sehen wir die Turbulenzen in der Natur. Da ist das Bild vom wütenden und schäumenden Wasser und von den Bergen, die ins Meer geschleudert werden. Manchmal geschehen diese Dinge tatsächlich, und wir bezeichnen sie als Naturkatastrophen. Aber dieses Bild kann auch für Unruhe, Schwierigkeiten im Allgemeinen stehen, für Turbulenzen in unserem Leben ‒ für Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Probleme, Sorgenkinder, Ehekrisen und Depressionen.

„Die Völker toben, die Königreiche wanken.“ Wir sehen hier in Vers 7 Gefühle der Angst und Verwirrung. Wir haben schon über Angst in diesem Psalm gesprochen. Vers 3: „Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird.“

Und nun haben wir hier ein Bild des Schreckens. Die Völker toben, die Königreiche wanken, es scheint, als würde die ganze Welt Kopf stehen – alles ist in Aufruhr und Verwirrung, wir sind erschrocken.

„Die Völker toben.“ Das Wort toben ist dasselbe Wort wie in Vers 4, wo es heißt: Seine Wasser wüten und schäumen. Dasselbe Wort wird hier verwendet. Es bedeutet: „ein lautes Geräusch machen, in großer Aufregung oder in einem Tumult sein, Lärm machen“. In verschiedenen Bibelübersetzungen heißt es: „Die Völker müssen verzagen“ (LUT+NLB) oder „Völker geraten in Aufruhr“ (NGÜ). Dahinter steht der Gedanke, dass die Völker vor Furcht oder Bestürzung aufschreien.

Die Lage ist also sehr unsicher. Keine Beständigkeit oder Stabilität. Dann kommt eine ähnliche Aussage: „Die Königreiche wanken.“ Wenn ihr an das Wort „wanken“ denkt, dann geht bitte im Text wieder dahin zurück, wo die Berge mitten ins Meer sinken. Es ist dasselbe hebräische Wort. Die Königreiche wanken, die Berge sinken ins Meer. Das Wort „wanken“ bedeutet „rutschen, wackeln oder fallen“.

Normalerweise denken wir bei Königreichen oder Bergen nicht an Worte wie „wackeln“ oder „wanken“. Wir verbinden sie mit etwas Stabilem, Beständigem. Doch der Autor sagt, dass es Zeiten von außergewöhnlicher Unruhe und Turbulenzen gibt – Zeiten, in denen scheinbar selbst die sichersten Dinge plötzlich nichts mehr wert sind. Sie werden erschüttert und geraten ins Wanken. Erleben wir nicht genau das oft in unserer heutigen Zeit?

Vor lauter Angst verlieren die Menschen jede Zuversicht. Menschen nehmen sich das Leben, andere sind völlig überfordert. Manche greifen zu Medikamenten und sind völlig frustriert, weil die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint. Und dann schmilzt auch noch die Erde! Das bedeutet etwa: sie ist furchtsam, sie wird schwach. Man hat den Eindruck, dass alle Bewohner der Erde in Angst und Schrecken leben. Wir sehen also tobende Nationen, wankende Königreiche und eine schmelzende Erde.

Nun, das ist nicht gerade ein schönes, friedvolles Bild! Erinnert euch das an etwas? Denkt ihr vielleicht an die aktuelle Weltpolitik? Vielleicht nicht, aber diese Verse werden euch bestimmt in den Sinn kommen, wenn ihr das nächste Mal die Nachrichten seht.

Lasst uns nun zu dem Satz gehen: „(…) Wenn er seine Stimme erschallen lässt, dann zerschmilzt die Erde“. Letztlich geht es immer um Gott. Gottes Wege, Gottes Werke, sein Wirken, sein Wesen; um das, was er vollbringt und um seine Rolle in dem Ganzen. Wisst ihr, das Problem ist, dass wir die Rechnung ohne Gott machen. Wir sehen die Nachrichten oder erhalten Briefe oder E-Mails – wie es zum Beispiel bei mir der Fall war –, die uns erschütternde Nachrichten mitteilen, und Gott kommt in unseren Gedanken gar nicht vor.

Dein Mann sagt dir, dass er dich verlässt. Dein Sohn offenbart dir, dass er einen anderen sexuellen Lebensstil führt, und dein ganzes Weltbild gerät ins Wanken. Aus menschlicher Sicht ist das verständlich, aber wir müssen Gott in diese Gleichung wieder mit einbeziehen. Selbst in diesem Vers, wo die Völker toben, die Königreiche wanken und die Erde zerschmilzt ‒ ist Gott da. Er spricht, und die Erde schmilzt.

Ich komme wieder einmal auf Matthew Henrys Kommentar zu Psalm 46 zurück. In dem Text dieses großen Auslegers aus früherer Zeit sind viele kleine Edelsteine verborgen. Er schreibt:

„Er [das ist Gott] hemmt den Zorn und zerschlägt die Macht der Völker, die sich ihm und seinen Plänen widersetzen.“1Matthew Henry. Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible: Complete and Unabridged in One Volume (Ps. 46:1–5) Peabody: Hendrickson, 1996.

Ihr seht, Gott hat immer noch alles unter Kontrolle. Selbst im heftigsten Sturmwind tut Gott, was er sich vorgenommen hat.

In diesem Vers sieht man, dass Völker wüten und Königreiche wanken; Gott lässt seine Stimme erschallen, und die Erde schmilzt. Hier sehen wir zwei Aspekte des Gerichtes Gottes. Beide sind im Laufe der Geschichte immer wieder sichtbar geworden. Sie zeigen sich auch heute und werden immer deutlicher, je näher wir dem Ende dieses Zeitalters kommen.

Der erste Aspekt des Gerichtes Gottes ist, dass die Rebellion und das Böse in dieser Welt – das Toben der Völker – sie auf einen Kurs setzen, der Instabilität und Unsicherheit bringt. Völker toben, Königreiche wanken. Selbst wenn Gott niemals direkt eingreifen würde ‒ was er tun wird, und das ist die zweite Form des Gerichts ‒ zeigt sich hier die erste Form seines Gerichtes. Und die besteht darin, dass Gott die Welt sich selbst überlässt.

So lässt er die Wut eine Zeit lang weitergehen, da die Wut sich letztlich gegen ihn richtet. Dabei lässt er zu, dass der Lauf der Dinge stattfindet, und das heißt, dass die Reiche ins Wanken geraten. Sie sind unsicher und unbeständig. Das ist ein Ausdruck für das Gericht Gottes. Er überlässt sie einfach sich selbst (Römer 1). Er lässt der Sünde ihren Lauf.

Dann gibt es noch diese andere Seite vom Gericht Gottes, und das ist sein direktes Eingreifen, indem er über diese gefallene Welt Gericht hält. Durch sein Wort sprach Gott die Welt ins Sein, und er hält das Universum durch die Kraft seines Wortes aufrecht, wie es in Hebräer 1,3 heißt. Und dann wird er eines Tages sein letztes, vernichtendes Urteil sprechen, und die Welt, wie wir sie kennen, wird sich auflösen. Wie wird das geschehen? Durch die Kraft seines Wortes.

Wir erkennen, welche Autorität und welche Kraft die Stimme Gottes hat. Wenn ihr das anzweifelt, lest Psalm 29. Ich möchte hier nur Auszüge aus den Versen 3-10 vorlesen:

„Die Stimme des HERRN schallt über den Wassern; der Gott der Herrlichkeit donnert (…). Die Stimme des HERRN ist stark (…). Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern (…). Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen, die Stimme des HERRN erschüttert die Wüste (…). Die Stimme des HERRN (…) entblättert die Wälder, und in seinem Tempel ruft alles »Herrlichkeit!« Der Herr thront über der Wasserflut, ja, der HERR thront als König in Ewigkeit.“

Wir sehen also, dass Gottes Gerichte im Lauf der Geschichte in geringerem Maß vollstreckt worden sind und dass es ein letztes, ultimatives Gericht über diesen gefallenen Planeten geben wird. Gott wird in seinen Gerichten verherrlicht. Er erweist sich als heilig und mächtig, als ein Gott, mit dem nicht zu spaßen ist. Selbst inmitten des Gerichts wird er verherrlicht. In seinem Tempel erklingt der Ruf: »Herrlichkeit! Herrlichkeit!«

Es geht nicht darum, dass wir uns am Gericht weiden oder uns darüber freuen, sondern wir sagen: „Gott, Du verherrlichst Dich sogar in Deinen Gerichten.“ Wir sehen also, dass der grundsätzliche Fehler der Ungläubigen und der Nationen darin liegt, dass sie gegen das Reich Gottes wüten und dass sie sich seiner souveränen Herrschaft widersetzen und sich gegen sein Volk verschwören. Das ist die Art und Weise, wie die Welt seit dem Sündenfall verdrahtet ist. Es gibt einen Drang, den wir als Einzelne haben und den jedes nicht wiedergeborene Herz hat, und den die Nationen haben, und das ist der Drang, unabhängig zu sein. Und um unabhängig zu sein, muss man Gott von seinem Thron stoßen, nicht wahr?

So wüteten also die Nationen im Alten Testament gegen Israel; sie tobten gegen Gottes auserwähltes Volk, und bis heute hat sich daran nichts geändert. Und nebenbei bemerkt: Gott erbarme sich über die Nationen, die gegen Israel wüten. Wenn wir einen Eindruck davon haben wollen, wie es ihnen erging, müssen wir die alttestamentlichen Propheten lesen. Dann verstehen wir, was mit den Nationen passiert, die Israel den Rücken zukehren.

Die ungläubige Welt wütet heute gegen die Nachfolger Jesu, gegen seine Heiligen, das merkt man. Man kann über Gott reden, man kann über Religion reden, aber rede nicht über Jesus! Sprich nicht darüber, dass er Herr ist. Im Römischen Reich war es so: Wenn man sagte: „Jesus ist Herr“, dann war es aus; dann ging es in die Arena zu den hungrigen Löwen.

Wenn du heute irgendwo bekennst, dass Jesus Herr ist und das auslebst, was du glaubst, dann wirst du Konsequenzen spüren, denn die Welt hat sich gegen Gott verschworen. Letztlich haben sie kein Problem mit dir, sondern mit Gott. Wenn die Völker toben, toben sie gegen Christus. Sie verachten seine Herrschaft, und sie sind entschlossen, sie abzuschütteln. Deshalb toben die Völker.

Erinnern wir uns an Psalm 2, der im Neuen Testament mehrfach zitiert wird:

„Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten verabreden sich gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten: »Lasst uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!«

„Der im Himmel thront, lacht; der Herr spottet über sie. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und sie schrecken mit seinem Grimm: »Ich habe meinen König [König Jesus] eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!«

Ich will den Ratschluss des HERRN verkünden; er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Erbitte von mir [König Jesus], so will ich dir die Heidenvölker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum. Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!«

So nehmt nun Verstand an, ihr Könige, und lasst euch warnen, ihr Richter der Erde! Dient dem HERRN mit Furcht und frohlockt mit Zittern. Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird und ihr nicht umkommt auf dem Weg; denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! Wohl allen, die sich bergen bei ihm!“ (Verse 1-12).

Seht ihr diesen gigantischen Kampf, der da vor sich geht? Die Völker wüten gegen Christus und gegen sein Recht, über diese Welt zu herrschen. Die Menschen wollen den Sohn des Weinbergbesitzers loswerden. Sie sagen: „Tötet ihn! Wir wollen herrschen; wir wollen Herr sein – der Eine, der im Himmel thront.“

Wir sind entsetzt und denken: „O die armen Christen.“ Gott ist nicht erschrocken; Gott wird nicht erschüttert. Er ringt nicht die Hände und versucht herauszufinden, wie er mit all den Katastrophen in der Welt umgehen soll. Er sitzt auf dem Thron und regiert.

Aber aus der Offenbarung wissen wir, dass die Nationen einen verstärkten Kampf – eine Offensive – gegen Christus führen werden. Dieser Kampf wird nur noch intensiver werden. Es wird nicht besser.

Ich weiß nicht, ob das ermutigend ist oder nicht, aber dieser Kampf gegen Christus wird an Intensität immer weiter zunehmen. Es ist hilfreich, sich das bewusst zu machen, denn wir neigen dazu zu denken, dass alle gegen uns sind. Doch Satan interessiert sich nicht wirklich für mich und dich. Er hasst Jesus. Er hasst Gott. Er benutzt uns alle als Marionetten, als Spielfiguren, als Mittel, mit dem er versucht, gegen Gott anzugehen.

Die Offenbarung sagt uns, dass dieser Kampf gegen Christus in der Endzeit immer heftiger werden wird. In Offenbarung 17 ist von zehn Königen die Rede, die zusammen mit dem Tier für eine Stunde die Macht als Könige erhalten sollen. Sie werden gegen das Lamm Krieg führen. Welche Chance hat ein Lamm gegen zehn Könige? Aber wusstet ihr, was im nächsten Satz steht (Vers 14)? „(…) und das Lamm wird sie besiegen.“ Amen! „(…) und das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige – und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen.“

Offenbarung 19 ist eines meiner Lieblingskapitel in der ganzen Bibel. Zu Beginn dieses Abschnitts sehen wir Jesus auf einem weißen Pferd vom Himmel kommen (Vers 11). Dann heißt es ab Vers 19:

„Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, (…) die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch“ (Verse 19-22).

Lasst uns daran denken, dass der Ausgang der Schlacht überhaupt nicht in Frage steht. Der Ausgang ist sicher. Wir sehen also diesen gigantischen Kampf, aber wir sehen auch eine Abbildung dieses Kampfes im Kleinen in unserer eigenen Welt. Die Wut von Kollegen und Familienangehörigen gegen Christus, die sie manchmal an denen auslassen, die ihn lieben und ihm dienen. Sie hassen ihn und lassen es an dir aus, und du fühlst dich im Kreuzfeuer gefangen, nicht wahr? Das kann heftig sein.

Vielleicht hast du diese Erfahrung in deiner Ehe oder an deinem Arbeitsplatz gemacht – ich selbst habe auch etwas davon in den letzten Wochen erlebt. Wie überleben wir also mitten in diesem Kampf, bevor das letzte Kapitel Realität wird? Wie verhindern wir, dass wir Angst bekommen, uns zusammenkauern und weglaufen?

Nun, erinnern wir uns an zwei Dinge. Erstens: Gott lässt seine Feinde eine Zeit lang das Sagen haben. Er schaut zu, wie sie versuchen, ihr Ding zu machen, doch sie sind ihm nicht gewachsen. Wenn er seine Stimme erschallen lässt, wanken die Königreiche der Welt, und ihre Bewohner vergehen vor Angst. Wollen wir uns daran erinnern! Und dann lasst uns auch den Refrain des Psalms nicht vergessen! Er kommt zweimal vor – in den Versen 8 und 12, und darüber wollen wir in den letzten Minuten noch sprechen.

„Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“ Völker toben, Königreiche wanken, die Erde zerschmilzt, aber – und hier kommt der Refrain – „Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“ Einige Kommentatoren sind der Meinung, dass die Gemeinde ursprünglich mit diesen Worten auf die zuvor gehörten Verse des Psalms antwortete.

Ich fände es schön, wenn ihr das genauso machen würdet. Sprecht doch diesen Vers einmal laut aus, von ganzem Herzen und voller Gewissheit: „Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“

Nancy: Amen! Amen! Der HERR der Heerscharen, Jahwe Zebaoth. Das ist der militärische Titel Gottes. Hier können die Heerscharen Israels oder auch die himmlischen Heerscharen der Engel Gottes gemeint sein. Gott ist der Herr über sie alle. Er ist der Hauptmann, der Oberbefehlshaber, der höchste souveräne Herr, der mächtige Gott, der Gott der Kraft. Und das Beste: alle geschaffenen Mächte stehen ihm zur Verfügung.

Alle Mächte im Himmel und auf Erden. Er ist der Herr der Heerscharen. Er rettete Jerusalem von irdischen Heeren, die es angreifen und zerstören wollten. Und letztendlich wird Gott alle seine Feinde bezwingen und die Befreiung seines Volkes herbeiführen.

Der HERR der Heerscharen ist mit uns. Das heißt, er ist auf unserer Seite. Seine Gegenwart, die Gegenwart Jahwes, die Gegenwart des Herrn der Heerscharen ist zwar für unsere Feinde bedrohlich, aber für uns ist sie tröstlich. Er ist allmächtig. Solange er mit uns ist, sind wir sicher. Immanuel – Jesus – ist der Herr der Heerscharen, Gott mit uns. Er hat uns versprochen, uns niemals zu verlassen oder uns aufzugeben.

Und das heißt nicht nur, dass der HERR der Heerscharen mit uns ist – der Text fährt fort: der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg. Das ist eine Aussage der Gnade! Jakob, der dritte der jüdischen Patriarchen – Abraham, Isaak und Jakob – war kein geistlicher Held. Man könnte bestenfalls sagen, er hatte ein bewegtes Leben. Er war ein Intrigant, aber der Gott Abrahams und Isaaks war auch sein Gott.

Er stand in einer Bundesbeziehung zu Gott, und deshalb beruhte Jakobs Wohlergehen nicht auf seiner eigenen Treue oder auf seinem eigenem Charakter, sondern auf Gottes Treue und Gottes Wesen. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Der Herr der Heerscharen ist in der Lage, auch uns zu helfen. Er ist allmächtig. Der Gott Jakobs hat sich durch einen Bund verpflichtet, uns zu helfen, denn er liebt uns und ist gnädig.

Mir gefällt, was ein Bibelausleger dazu sagte: „Der Gott Jakobs ist der Herr der Heerscharen. Noch wunderbarer aber ist, dass der Herr der Heerscharen der Gott Jakobs ist.“ Vielleicht bist du selbst ein Jakob. Vielleicht hast du einen Sohn, eine Tochter oder einen Partner, der ein Jakob ist. Doch aufgrund seiner Gnade kann der Herr der Heerscharen auch der Gott dieser Person werden. Vielleicht hast du, genau wie Jakob, es vermasselt, aber wenn du an Jesus glaubst, dann ist er dein Gott, deine sichere Burg – und er wird dich nie verlassen.

Im ersten Abschnitt dieses Psalms haben wir die Natur in Aufruhr gesehen. In Vers 7 sind die Völker in Aufruhr. Jetzt – in Vers 8 – sehen wir, dass Gott mitten in all dem eine sichere Burg und ein Helfer für sein Volk ist. Er ist größer als tobende Nationen und wankende Königreiche. Zu jeder Zeit und in jeder Situation ist der HERR der Heerscharen mit uns. Der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!

Das Wort Burg bedeutet übrigens „ein hoher, unzugänglicher Ort“, ein Ort, an dem einem keiner etwas anhaben kann. Er ist ein Bollwerk, eine Festung. Vielleicht bist du ein Jakob, aber wenn Christus dein Retter und Erlöser ist, ist er für dich ein hoher und unzugänglicher Zufluchtsort, eine sichere Burg.

Als John Wesley im Alter von 87 Jahren im Sterben lag, versammelte sich eine kleine Gruppe von Freunden um ihn. Er gab ihnen ein Zeichen, sich um ihn herum zum Beten niederzuknien. Als das Gebet beendet war, versuchte Wesley zu sprechen, aber in seinem schwachen Zustand fiel es ihm schwer, die Worte herauszubringen. Seine Freunde rückten näher an ihn heran. Und unter Aufbietung seiner letzten Kraft rief John Wesley aus: „Das Beste von allem ist: Gott ist mit uns!“

Und dann, in einer letzten triumphierenden Geste kurz vor seinem Tod, hob Wesley den Arm und wiederholte die Worte: „Das Beste von allem ist: Gott ist mit uns!“ Der HERR der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg. Amen!

Lea: Nancy DeMoss Wolgemuth vermittelt allen Hoffnung, die wegen ihres Glaubens an Jesus verspottet werden. Diese Botschaft ist Teil der Serie „Eine feste Burg ist unser Gott“, die sich auf Psalm 46 bezieht.

Dieser Psalm ist voller Hoffnung und ermutigt uns, fest im Herrn zu stehen, wenn die Stürme des Lebens um uns herum toben und die Völker vor Angst zittern. Es steht fest, was in Jesaja so oft steht: „Bei dem Herrn allein ist Rettung.“

Wenn dir jemand einfällt, der heute dringend Hoffnung braucht, dann teile den Link zu dieser Serie, und bete für deine Freundin.

Fällt es dir manchmal schwer, von Gottes Gericht zu lesen? Das ist eine häufige Reaktion auf die Geschichten im Alten Testament. Aber die Zerstörung, die Gott über die Erde bringt, kann tatsächlich eine Quelle des Trostes sein. Wenn du wissen willst warum, dann höre nächste Woche wieder zu, wenn Nancy es uns anhand von Psalm 46 erklärt. Die Folge nächste Woche heißt „Dinge, die unser Herz zu Tode erschrecken“. Bis bald.

Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.

Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.