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Tag 7: Dinge, die unser Herz zu Tode erschrecken

Veröffentlicht: 11. Juni 2025

Lea Köster: Wenn unsere Welt in Aufruhr ist, kannst du dir sicher sein, dass Gott eine Absicht damit verfolgt.

Nancy DeMoss Wolgemuth: Gott wird tun, was er auch tun muss und was es auch kostet, um seine Feinde zu unterwerfen, um seinen Namen zu verherrlichen und um diejenigen zu retten, die bei ihm Zuflucht gesucht haben.

Lea: Hallo! Schön, dass du wieder dabei bist! Hier ist Belebe unsere Herzen mit Nancy DeMoss Wolgemuth, gesprochen von Annette Schorre. Nancy ist unter anderem Autorin von Lügen, die wir Frauen glauben.

Ich bin Lea Köster, und gemeinsam haben wir in den letzten Wochen Psalm 46 betrachtet.

Es ist ein Wort zur rechten Zeit, eine Lehre darüber, dass wir unsere Stärke in Gott finden können, wenn die Stürme des Lebens um uns toben. Machen wir also heute weiter mit Nancy in der Reihe „Eine feste Burg ist unser Gott“.

Nancy: Ich hoffe, ihr habt euch in den letzten Wochen selbst mit Psalm 46 beschäftigt. Ihr könnt ja genauso Wahrheit und Einsicht aus Gottes Wort schöpfen, wie ich es tue.

Es ist erstaunlich, dass, wenn wir uns gut vertraute Abschnitte aus Gottes Wort gründlich anschauen und darüber beten, darüber nachdenken, dass Gott uns dann Dinge zeigt, die wir vorher noch nicht gesehen haben. Ich erlebe das zumindest immer wieder.

Schwierige Umstände in meinem eigenen Leben haben mich dazu gedrängt, mich mit diesem Psalm zu befassen, und er trägt mich durch diese Not. Und er wird auch dich tragen, sei es durch eine aktuelle Not oder eine, die noch auf dich zukommt. Ich lese Psalm 46 ab Vers 2, und heute möchten wir uns dann den Versen 9 und 10 zuwenden.

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürchten wir uns nicht (…).“

Wenn wir das wissen, kommen wir schon recht weit! Gott, Du bist meine Zuflucht. Ich komme immer wieder zu Dir. Herr, Du bist meine Stärke. Ich bin schwach, aber Du bist stark. Du bist ein Helfer, bewährt in Nöten. Du bist jetzt hier, und Deine Gnade genügt, um mir bei diesem Problem zu helfen.

So kann man den Anfang des Psalms auf sich persönlich anwenden, und es geht weiter:

Darum fürchte ich mich nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm.

Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht.

Das ist noch so ein großartiger Vers – verinnerliche ihn, mache ihn dir zu eigen! Nimm ihn mit in den Tag!

„Gott ist in [mir. Ich werde] nicht wanken; Gott wird [mir] helfen, wenn der Morgen anbricht. Die Völker toben, die Königreiche wanken; wenn er seine Stimme erschallen lässt, dann zerschmilzt die Erde. [Und dann kommt der Refrain] Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“

Wir sagten schon, dass manche diesen Vers als einen Refrain verstehen, den das Volk wiederholte, wenn der Psalm vorgelesen wurde. „Der HERR der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“

Nun kommen wir zu den Versen 9 und 10:

„Kommt her, schaut die Werke des HERRN, der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden, der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt!“

Worum um alles in der Welt geht es hier?

Gehen wir einfach Satz für Satz vor: „Kommt her!“ Das ist eine Einladung an dich und mich. „Schaut!“ Es gibt etwas, das wir ansehen sollen. Wir sollen es bestaunen. „Schaut die Werke des HERRN!“ Es sind mächtige, ehrfurchtgebietende Werke, die hier beschrieben werden.

Tatsächlich wird hier die völlige Zerstörung der feindlichen Armee beschrieben. Erinnert ihr euch? Wir sagten ja, es gab einen Feind, vielleicht das assyrische Heer, und dieser Feind bewegte sich auf Jerusalem zu. Das Volk Israel, das jüdische Volk, hatte keine Möglichkeit zu fliehen oder dieser Situation zu entkommen. Sie wären vernichtend geschlagen worden, wenn Gott nicht übernatürlich eingegriffen hätte.

Nun erleben sie, wie Gott eingreift und das feindliche Heer zunichte macht. Es ist eine wundersame Befreiung des Volkes Gottes. Es ist ein erstaunliches Werk. „Kommt her, schaut die Werke des HERRN!“ Seht seine Gerichte! Seht, wie er die vernichtet, letztendlich, die sich ihm und seinen Plänen entgegenstellen.

Das endgültige Ergebnis in diesem Abschnitt ist nicht Krieg, sondern Frieden. Gott beendet Kriege überall auf der Erde, heißt es am Anfang von Vers 10, aber er führt den Frieden auf dem Weg des Gerichts und der Verwüstungen herbei. Gott hat Verwüstungen angerichtet auf Erden, lesen wir in Vers 9.

Das sind hier zwei Seiten einer Medaille, wie sie uns in der Heiligen Schrift an vielen Stellen begegnen: Gott will sein Volk – alle, die auf ihn vertrauen, deren Zuflucht er geworden ist – erretten; aber Gott tut das, indem er zugleich die, die ihn ablehnen, richtet.

In der Heiligen Schrift werden Erlösung und Gericht einander gegenübergestellt. Es gibt keine Erlösung ohne Gericht, und wo es Gericht gibt, gibt es auch immer Erlösung. In nur zwei Versen heißt es hier: „(…) der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden“ – das ist das Gericht über den Feind, über seine Gegner – und: „der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde.“ Das ist Gottes Erlösungswerk, die Befreiung seines Volkes.

Das Ergebnis ist also, dass Gott den Kriegen ein Ende macht; aber er tut es auf dem Weg des Gerichts, und das ist kein schöner Anblick! Es ist nicht angenehm, doch es ist ein wichtiger Teil von Gottes Werken. Wir werden aufgefordert, die Werke des Herrn anzuschauen und zu sehen, wie Gott Verwüstungen angerichtet hat auf Erden.

Das Wort „Verwüstung“ entspricht einem hebräischen Wort, das auch „Einöde oder Verwunderung oder Bestürzung oder Schrecken“ bedeutet. Jemand hat „Verwüstung“ einmal beschrieben als „Dinge, die das Herz zu Tode erschrecken“. Huch!

Man bekommt kaum Luft, wenn man die Verwüstungen sieht, die Gott zuzeiten auf die Erde bringt. Sie sind Teil seines großen Erlösungsplans, um den endgültigen Frieden auf Erden herbeizuführen. Doch wie geschieht das?

Wir haben in diesem Abschnitt gesehen, wie die Völker toben und sich erheben, um das Volk Gottes zu vernichten. Doch was wir bei diesen Verwüstungen sehen ist, dass die Feinde Gottes genau die Zerstörung erfahren, die sie selbst über sein Volk bringen wollten. Könnt ihr das sehen?

Sie versuchten, Jerusalem zu verwüsten, und Gott sagt: „Nein, nein, nein! Ich werde Jerusalem, mein Volk, meine Stadt, beschützen, aber euch vernichten. Über euch bringe ich Verderben“. Und diese Bibelstelle ruft uns dazu auf, die Folgen von Gottes Gerichten sorgfältig zu bedenken.

Die Verwüstungen auf Erden sollen die ganze Welt in Ehrfurcht vor Gott versetzen. Das ist Sinn und Zweck von Verwüstungen. Alle, die sich Gott widersetzen, sollen erschrecken, wenn sie seine erstaunlichen Taten der Verwüstung in der Welt sehen, wenn sie begreifen, was sie erwartet, wenn sie so weitermachen und nicht Buße tun.

Genau zu der Zeit, wenn die Welt in Angst und Schrecken versetzt wird, wenn sie die Taten Gottes sieht, die verheerenden Taten Gottes, sollten diejenigen, die an Gott glauben, Mut fassen und sich selbst vor den bösesten Mächten nicht fürchten, die sich gegen Gottes Volk aufstellen; denn sie wissen, dass diejenigen, die sich Gott widersetzen, ihm – wenn seine Zeit gekommen ist – nicht standhalten können; sie werden vernichtet werden.

Der Feind wird auf die Dauer nicht gewinnen. Wir müssen uns also nicht fürchten und denken: „O, nein! Sie werden uns kriegen. Sie werden alle Christen besiegen. Und dann werden sie die Welt erobern.“ Fürchtet euch nicht! Steht fest! Seht die Rettung des Herrn! Und er tut das, indem er diejenigen richtet, die sein Volk vernichten wollen.

Gott befreit also sein Volk aus der Gefahr, indem er diese Verwüstungen oder Gerichte über seine Feinde kommen lässt. Ein Beispiel: Du erinnerst dich sicher, wie es war, als Gott sein Volk aus Ägypten herausführen wollte. Es war dort 400 Jahre in der Sklaverei gewesen. Waren nicht die Plagen ein Teil von Gottes Erlösungsplan, um die Israeliten aus Ägypten herauszuholen? Es waren Verwüstungen, die das Land und die Ägypter trafen.

Wir lesen in 2. Mose 12 von der letzten Plage, und sie war sehr, sehr hart. Psalm 46,9: „Kommt her, schaut die Werke des HERRN, der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden.“ Niemand spricht gern vom Gericht. Gott spricht nicht gern vom Gericht, ich auch nicht, aber wir müssen darüber sprechen, denn es gibt keine Erlösung ohne Gericht!

Mose 12,29-30: „Und es geschah um Mitternacht, da schlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten, von dem erstgeborenen Sohn des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum erstgeborenen Sohn des Gefangenen, der im Gefängnis war, auch alle Erstgeburt des Viehs. Da stand der Pharao auf in derselben Nacht, er und alle seine Knechte und alle Ägypter; und es war ein großes Geschrei in Ägypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war.“

Furchtbar! Aber diese Verwüstung war Teil des Prozesses, in dem sich Gott als gerecht und heilig und als Befreier und Erlöser seines Volkes erwies. Gott hätte die Ägypter gerettet, wenn sie Buße getan und umgekehrt wären, aber das haben sie nicht getan. Deshalb erlebten sie diese Katastrophe, und als Folge davon befreite Gott sein Volk aus Ägypten.

Etwas Ähnliches geschah wenige Tage später beim Durchzug durch das Rote Meer.

Mose 14,30: „So errettete der HERR Israel an jenem Tag aus der Hand der Ägypter [Das ist die Erlösung]. Und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres [Das ist das Gericht]“

Rettung, Erlösung und Gericht. Israel sah die große Macht, die der Herr gegen die Ägypter einsetzte, und die Folge war: „(…) und das Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten an den HERRN und an seinen Knecht Mose“ (2. Mose 14,31).

In Psalm 76,10 (ELB) heißt es: „als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Demütigen auf Erden.“ Gericht ist eines der Mittel, durch die Gott für seine Erwählten Erlösung herbeiführt. Verwüstungen auf Erden…

Kürzlich las ich in meiner Stillen Zeit durch die Offenbarung und benutzte dabei ein Begleitbuch von John Walvoord, herausgegeben von unseren Freuden bei Moody Publishers. Er spricht darin über die Gerichte und die Verwüstungen in Offenbarung 6. Wir haben diesen Abschnitt oder Teile davon schon früher in dieser Podcast-Reihe gelesen.

Es ist dort von endzeitlichen Verwüstungen und Gerichten die Rede, von Erdbeben und Sternen, die vom Himmel fallen, von der Sonne, die so dunkel wird wie ein schwarzes Tuch und dem Mond, der so rot wird wie Blut, und all diesen entsetzlichen Katastrophen…

John Walvoord sagt Folgendes über diese Gerichte:

„Der Gott, der auf dem Thron im Himmel sitzt, hat die volle Kontrolle über alles, was auf Erden geschieht. Die Ereignisse auf Erden – so erschreckend und verheerend sie auch sein mögen – geschehen weder zufällig noch willkürlich. Sie werden von dem gelenkt, der auf seinem Thron sitzt. Der Himmel regiert auf der Erde. Das Volk Gottes muss die Geschehnisse auf der Erde aus Gottes Perspektive sehen, anstatt aus der Sicht des Menschen.“1John F. Walvoord. Revelation. Chicago: Moody, 2011, S. 122.

Seht ihr, Gott wird tun, was er auch tun muss und was es auch kostet, um seine Feinde zu unterwerfen, um seinen Namen zu verherrlichen und diejenigen zu retten, die bei ihm Zuflucht gesucht haben. Er wird alles tun, was erforderlich ist, um seine ewigen Ziele zu erreichen und auf der ganzen Erde verherrlicht zu werden. Er weiß, was er tut, und auch wenn er Verwüstung auf die Erde bringt, stelle sein Tun nicht in Frage. Widerstehe ihm nicht. Vielleicht verstehst du ihn nicht.

Aus unserem irdischen Blickwinkel mag sein Handeln keinen Sinn ergeben, aber du darfst wissen, dass er ein Ziel verfolgt, dass es einen Sinn gibt und dass Gott selbst durch verheerende Situationen hindurch wirkt. In Vers 9 hat Gott Verwüstungen angerichtet auf Erden, aber jetzt, in Vers 10, erfahren wir, was er damit vorhat:

„Der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt!“ Gott schafft Frieden und beendet Kriege, indem er alle Waffen des Feindes vernichtet und alle Völker unter seine souveräne Herrschaft bringt.

In 2. Könige 19 lasen wir, wie der Engel des Herrn in der Nacht auszog und 185.000 Mann im Lager der Assyrer erschlug. Als die Israeliten am nächsten Morgen aufwachten, sahen sie überall Leichen herumliegen! Gott hatte Entsetzen auf der Erde verbreitet, wie es eine andere Übersetzung (NeÜ) formuliert, um sein Volk zu erlösen und zu retten.

Er ist der Friedefürst. Zu seiner Zeit und auf seine Weise wird Gott allen Widerstand überwinden, und er wird den Kriegen ein Ende machen bis ans Ende der Erde. Nicht nur die Kriege in der großen weiten Welt, sondern auch die Kriege in deiner eigenen kleinen Welt, die gegen dich geführt werden mit der Absicht, dich zu zerstören. Der Kampf, in dem du stehst, wird nicht ewig andauern.

Wie es in Jesaja 54,17 heißt: „Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen.“ Dieser Vers 10 von Psalm 46: „Der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt!“ – dieser Vers beschreibt den Tag, an dem Gott jeden Feind besiegen wird, der ihm widersteht! Er wird den Feind entwaffnen und für immer und ewig herrschen. Halleluja? Halleluja!

„Der den Kriegen ein Ende macht.“ Dabei sollten wir uns Gott nicht wie einen mächtigen Außenminister vorstellen, der durch die Welt reist mit der Absicht, Friedensverhandlungen zu führen und Friedensverträge abzuschließen. Wir sollten uns hier viel mehr Gott vorstellen, der in die Situation eingreift und sie übernimmt. Die andere Seite hat keine andere Wahl, als zu kapitulieren. Der Herr schafft Frieden; er macht den Kriegen ein Ende.

Derek Kidner schreibt in seinem Kommentar zu den Psalmen, dass

Gott selbst in den Verwüstungen am Werk ist. Obwohl am Ende Frieden steht, führt der Weg dorthin durch das Gericht. Die beruhigenden Worte „der den Kriegen ein Ende macht“ stehen nicht im Kontext sanfter Überredungskunst, sondern einer Welt, die verwüstet und gewaltsam entwaffnet wurde. Der Vers spricht von der Ruhe jenseits des Gerichts.

Wir wollen das Ergebnis, aber wir vertrauen Gott nicht, dass er das Nötige tut, um das Ergebnis zu erreichen. Die Verwüstungen, sie verwirren uns, und verlorene Menschen verwenden dies gegen Gott: „Wie konnte er das nur zulassen?“ Gott tut es, weil er ein Gott der Barmherzigkeit und ein Gott der Gerechtigkeit ist, ein Gott der Liebe und Gnade, der sich nicht verspotten lässt. Gericht und Erlösung kommen beide von unserem Gott.

Wir erkennen das auch in unserem persönlichen Leben und in unseren eigenen Erfahrungen. Eine Freundin von mir sandte mir letzte Woche eine E-Mail, und sie erlaubte mir, sie mit euch zu teilen. Sie wusste, dass wir uns gerade in diesem Psalm befinden, und ich denke, ihre E-Mail veranschaulicht auf sehr persönliche Weise, wie Gott letztendlich Katastrophen benutzt, um Kriegen ein Ende zu bereiten. Ich lese vor, was sie schrieb:

„Viele von uns kennen diese Momente, in denen wir denken: ‚O nein! Ich bin ja genau wie meine Mutter!‘ Bei mir war das an meinem 30. Geburtstag. Bis dahin hatte ich, obwohl ich Christ war, mit Bitterkeit gekämpft, vor allem gegen meine Mutter – aber auch, ohne es mir selbst einzugestehen, gegenüber Gott.

Denn Gott hatte meiner Mama gläubige Eltern geschenkt. Sie waren nicht perfekt – das ist niemand –, aber sie gaben ihr das Evangelium weiter und lehrten sie die Bibel. Doch in ihren Teenager-Jahren entschied sich meine Mutter zu rebellieren, und ihre Sünde hatte verheerende Folgen für uns Kinder. Seelischer und körperlicher Missbrauch waren für uns Alltag, besonders durch die Männer in ihrem Leben. Es gelang ihr nicht, uns vor ihnen zu schützen, und so dachte ich: ‚Gott kann es auch nicht.‘

Aber an diesem dreißigsten Geburtstag heilte Gott meine Seele, indem er mich erkennen ließ: Obwohl ich nach außen hin meist ruhig und gelassen bin, steckt tief in mir dieselbe rebellische, stolze Haltung, dieses Streben nach Unabhängigkeit, das meine Mutter von dem Gott trennte, der sie liebte, und genau dieser Stolz war es, der sie schließlich zerstörte.

Dadurch dass Gott es zuließ, dass ich in schwierige Umstände hineingeboren wurde, segnete er mich auf eine Weise, die ich nur ansatzweise verstehe. Schon früh in meinem Leben brachte er mich an einen Punkt, wo ich mit mir selbst am Ende war, und genau da wartete mein Erlöser auf mich, der mich über alle Maßen liebt.

Gott brachte durch die Sünde der Erwachsenen, denen er die Verantwortung gegeben hatte, mich zu lieben und zu beschützen, Verwüstung in mein Leben, oder er erlaubte es. Aber genau diese ‚Verwüstung‘ nutzte er, um die Kriege zwischen ihm und mir aufhören zu lassen – indem er mir plastisch zeigte, wohin mein rebellischer Geist mich führen würde, wenn ich ihm freien Lauf ließe.“

Merkst du, wie es da eine Abfolge gibt? Verheerende Erfahrungen können dich gegen Gott aufbringen und dich bitter machen. Aber sobald du erkennst, dass Gott unter anderem diese Verwüstungen benutzt, um Kriegen ein Ende zu bereiten, dann kannst du den Herrn loben und sogar diese schweren Erfahrungen als Segen sehen.

In der Schrift heißt es: „Kommt her, schaut die Werke des HERRN, der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden, der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt!“ Die mächtigen Waffen der Feinde Gottes können ihm nichts anhaben. Sie sind wie ein Spielzeug für ihn.

Gott entwaffnet seine Feinde, er entmachtet sie. Vor zweitausend Jahren brachte Gott eine unvorstellbare Verwüstung über die Erde. Es war der Tag, an dem Gott seinen Sohn an ein römisches Kreuz nageln ließ und er über seinen einzigen, geliebten Sohn den Zorn ausschüttete, den wir verdient hatten. Gott vollzog an ihm dieses Gericht. Die Verwüstung war so groß, dass die Sonne an jenem Tag mittags ihren Schein verweigerte und der Tag sich in Finsternis hüllte.

Am Ende dieses Tages erschütterte ein gewaltiges Erdbeben die Felsen, öffnete Gräber – Verwüstungen auf Erden. Doch als Folge dieser Verwüstung, die ihn tief in seinem Inneren traf, machte Gott den Kriegen ein Ende, und das zieht sich durch die ganze Heilige Schrift.

Römer 5: „Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. (…) Wir sind ja mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden, als wir noch Feinde waren (…)“ (Verse 1+10 NGÜ). Die Verwüstung macht den Kriegen ein Ende.

Epheser 2: „Denn er ist unser Friede, der aus beiden [aus Juden und Heiden] eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm, (…) damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache“ (Verse 14+15 LUT). Verwüstungen auf der Erde, und das Ergebnis ist Frieden.

In Hebräer 2 heißt es, dass Jesus an Fleisch und Blut Anteil hatte, „um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren“ (Verse 14+15 ELB). Eine furchtbare Verwüstung, die Gott auf Golgatha herbeiführte! Doch was war das Ergebnis? Der Feind wurde entwaffnet, entmachtet, damit wir jetzt im Frieden mit Gott leben können.

Durch diese Verwüstung am Kreuz bricht er die Macht der Sünde und setzt Gefangene frei.

Lea: Hmm, Nancy DeMoss Wolgemuth hat uns dringend benötigte Hoffnung zugesprochen. Die Kämpfe, die wir führen, sind wirklich schwer. Ich möchte den Schmerz von manchen Frauen keineswegs geringschätzen. Ich weiß, dass ihr viel tragt. So schwer die Umstände aber auch sein mögen, sie haben einen Sinn. Sie sind Teil der Geschichte, die Gott mit uns schreibt.

Belebe unsere Herzen möchte dir helfen, deinen Geist mit der Wahrheit aus Gottes Wort zu füllen. Schau doch mal auf unserer Website oder unserem Youtube-Kanal, ob du noch andere Ressourcen findest, die dir dabei helfen.

Persönlich hat mir das Buch Lügen, die wir Frauen glauben geholfen, mehr Wahrheit in mein Leben zu lassen. Im gleichen Jahr habe ich auch Lügen, die Mädchen glauben gemeinsam mit meiner Tochter gelesen, und ich war echt erstaunt über ihre Gedanken, aber auch über ihre Kämpfe.

Alles, wirklich alles, was dir hilft, die Wahrheiten Gottes in deinem Leben wachsen zu lassen, stärkt dich im Herrn und rüstet dich für deinen Alltag und für die Stürme aus.

„Seid still und erkennt, dass ich Gott bin!“ Dieser Satz wird in vielen Gemeinden oft nur geflüstert, aber Nancy meint, dass er damals wahrscheinlich im Befehlston gesagt wurde.

Warum das so war, erfahrt ihr nächste Woche, wenn Nancy unser gemeinsames Studium von Psalm 46 fortsetzt. Jetzt schließt sie die Sendung mit einem Gebet, und ich freue mich auf nächste Woche mit der Folge „Sei still!“

Nancy: O Herr, auch wenn wir die Verwüstungen nicht wählen würden, auch wenn wir das Drehbuch anders schreiben würden, danken wir Dir, dass Du der Autor bist, und dass wir selbst in den unbegreiflichen Verwüstungen auf dieser Erde Deine Hand erkennen können und das letztendliche Ergebnis kennen: Du bist es, der den Kriegen ein Ende macht, in unseren Herzen, zwischen Dir und uns, und auf dieser ganzen Erde. Und dafür sagen wir dir von Herzen Dank. Amen.

Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.

Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.