Nancy DeMoss Wolgemuth: In den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts veröffentlichte die englische Rockband Led Zeppelin einen Song1Thank You – Led Zeppelin 1969, der meiner Meinung nach die Sehnsucht eines jeden menschlichen Herzens nach etwas wirklich Dauerhaftem ausdrückt.
Lea Köster: Hallo. Schön, dass du wieder dabei bist! Herzlich willkommen bei Belebe unsere Herzen.
Nancy: Der Anfang des Liedes lautet so: „Selbst wenn die Sonne nicht mehr scheinen würde, würde ich dich immer noch lieben. Wenn auch die Berge ins Meer sinken würden, wären wir immer noch füreinander da.“
Wisst ihr, der Mensch sehnt sich nach etwas Verlässlichem, nach etwas Unerschütterlichem, etwas, worauf er vertrauen und auf das er sich verlassen kann. Allzu oft denkt er, er hätte das in einer Beziehung, einer erfolgreichen Karriere, einer sicheren Einkommensquelle oder einem treuen Freund gefunden.
Genau genommen setzen die meisten Menschen ihre Hoffnung auf Dinge, die der Schreiber des Kirchenliedes Mein Glaubefestsich bauen kann2Mein Glaube fest sich bauen kann jedoch Treibsand nennt (im englischen Original sinking sand). Denn nur Gott ist unerschütterlich. Wenn selbst die Berge ins Meer sinken und die Sonne aufhört zu scheinen, ist er immer noch derselbe, wie es in dem eben erwähnten Lied heißt: „Wenn alles ringsum untergeht, der ew’ge Felsen sicher steht“.
Lea: Als Einstieg in unsere Folge heute habt ihr kurz Annette Schorre gehört. Annette spricht die Stimme von Nancy DeMoss Wolgemuth. Nancy ist unter anderem Autorin von Heaven Rules mit dem Untertitel Fasse Mut. Finde Trost. Gott regiert. Dieses Buch erscheint Ende Juni im CV Dillenburg und passt perfekt zu unserer aktuellen Sendereihe.
Wovon kannst du zu Recht erwarten, dass es dich zufriedenstellt?
Manchmal werden wir durch äußere Umstände gezwungen, uns Gedanken darüber zu machen, was unsere Bedürfnisse wirklich stillt.
Kann unser Herz zufrieden sein, wenn die Regale in einer Pandemie plötzlich leer sind, Geldanlagen an Wert verlieren, der Urlaub wegen Streiks gestrichen werden muss und Zukunftspläne auf unbestimmte Zeit aufgeschoben sind? Diese Herausforderungen sind in Wirklichkeit Gelegenheiten, uns an etwas zu erinnern: Unsere wahre Zufriedenheit finden wir in einer Beziehung zu Jesus. Nancy erinnert uns heute wieder daran.
Die Serie „Eine feste Burg ist unser Gott“ hilft, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Es ist eine Studie über Psalm 46. Hören wir nun Nancy zu, wenn sie über den „Fluss Gottes“ spricht.
Nancy: Ich lese Psalm 46,2-4:
„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm“ (Psalm 46,2-4).
In den letzten Folgen sahen wir also ein ungestüm tosendes, aufgewühltes Meer und Fluten, die die Berge und alles, was einst unerschütterlich schien, zum Einsturz brachten. Denn wenn es etwas gibt, das felsenfest und unverrückbar erscheint, dann sind es doch die Berge, oder? Ein Berg lässt sich nicht einfach so versetzen. Aber diese Wassermassen reißen selbst Berge mit ins Meer. Das Ergebnis ist Chaos, Verwerfungen.
In Vers 5 sehen wir jetzt eine andere Art von Wasser. Es hat einen völlig anderen Charakter:
„Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.“
Halten wir hier inne und denken kurz darüber nach.
In den Versen 3 und 4 lasen wir von bedrohlichen und zerstörerischen Wassermassen. Sie rissen die Berge mit sich fort. Jetzt, in Vers 5, haben wir im Gegensatz dazu einen Strom. Wasser ja, aber dieses Wasser hat eine ganz andere Wirkung. Es macht das Land fruchtbar. Es bringt Leben und Kraft, Erfrischung, Freude und Erleichterung.
In den Versen 3 und 4 kann man förmlich die Schreie der Menschen hören, die wegen dieser Tsunami-ähnlichen Fluten erschrocken sind. Und jetzt haben wir einen Strom, der die Menschen froh macht und ihnen Freude bringt? Nun, es ist der Strom Gottes – eine Metapher für die Gegenwart und Gnade Gottes, das Wohlwollen Gottes, wodurch sein Volk gesegnet und erfreut wird. „Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes.“
Das Volk Gottes wird hier mit einer Stadt verglichen, und diese Stadt Gottes ist von Feinden umgeben und bedroht. Wie die tosenden Wellen eines Tsunami drohen diese Mächte des Bösen, das Volk Gottes und seine heilige Stadt zu überwältigen und zu verschlingen. Doch die Bewohner der Stadt – im alttestamentlichen Zusammenhang ist es Jerusalem – sind ruhig.
Wie können die Menschen bei dem Aufruhr um sie herum zu so einer Zeit ruhig sein? Wie ist das möglich? Die Antwort lautet: Gott ist ihre Zuflucht. Er ist ihre Stärke. Er ist ihre Hilfe, und sie vertrauen darauf, dass er sie beschützt.
Angesichts der Gefahr durch das assyrische Heer, von dem wir in den letzten Folgen sprachen, hatten diese Menschen allen Grund, ängstlich, entmutigt, traurig und vielleicht auch wütend zu sein, aber ganz sicher nicht fröhlich. Doch der Strom der Gegenwart Gottes und seiner Gnade, der in ihrer Mitte fließt, erfüllt sie mit Freude. Trotz der Belagerung und der Bedrohung durch die Feinde hat die Stadt Gottes eine nie versiegende Quelle, die alle versorgt. Diese Quelle wird niemals austrocknen.
Diese Menschen – das Volk Gottes – können nicht von seiner Versorgung abgeschnitten werden. Ihre Bedürfnisse werden immer gestillt. Sie sind sich da ganz sicher, denn sie wissen, an wen sie glauben und auf wen sie ihr Vertrauen gesetzt haben, und deshalb gibt es für sie keinen Grund, in Angst oder Verzweiflung zu verfallen.
Ich möchte dich ermutigen. Unabhängig davon, was um dich herum geschieht und auch völlig unabhängig davon, was dieses tosende, schäumende, reißende Wasser um dich herum genau ist, ist bei Gott immer ein Strom der Gnade, der seinem Volk Freude und Frieden bringt. Es ist der Strom seiner Gnade. Es ist seine Fürsorge und Versorgung in schwierigen Zeiten.
Ich möchte nun etwas näher auf den Strom Gottes eingehen, aber lasst uns zunächst über die Stadt Gottes sprechen, auf die hier Bezug genommen wird. „Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.“
Was ist mit der „Stadt Gottes“ gemeint? Es ist der heilige Ort, wo Gott wohnt, wo er regiert, wo er gepriesen und geehrt wird. Er wird der Höchste genannt. Diese Stadt ist „das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten“. Er ist der souveräne Herrscher der Welt, und die Menschen, die vom Höchsten regiert werden, werden als Stadt Gottes bezeichnet.
Noch einmal: Im direkten Kontext des Alten Testaments war Jerusalem diese Stadt Gottes – die irdische Stadt Gottes – und wir denken, dass dieser Psalm vielleicht anlässlich der Bedrohung dieser heiligen Stadt Jerusalem durch die assyrischen Armee unter König Sanherib geschrieben wurde.
„Das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.“ Das war Jerusalem, aber die Stadt Gottes ist so viel mehr als ein Ort auf der Landkarte. Es gibt eine geistliche Stadt Gottes, und das ist das Volk Gottes – eine heilige Gemeinschaft derer, die wirklich seine Kinder sind. Die Bibel lehrt uns, dass Gott unter seinem Volk wohnt. Gott wohnt inmitten seines Volkes. Sie sind seine heilige Wohnung.
Im neutestamentlichen Sinne wird hier also die Gemeinde beschrieben. Das sind wir, diejenigen, die aufrichtig und wahrhaftig an Jesus Christus glauben. Unser Leben ist sein Tempel, sein Heiligtum. „Das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten“ – das bin ich. Das bist du! Das sind wir. Das ist die Gemeinde – die Stadt Gottes.
Und dann schauen wir natürlich auch nach vorne auf die ewige, himmlische Stadt Gottes, die in Galater 4 als „das obere Jerusalem“ bezeichnet wird, was die letztendliche Erfüllung im Himmel sein wird. Das ist der Ort, wo Gott jetzt wohnt, und den er für seine Kinder bereitet. Der neue Himmel und die neue Erde, wo es ewige Freude und Wonne geben wird, die niemals enden. Das ist die ferne Stadt Gottes – nicht fern für ihn, aber fern aus unserer Sicht.
Durch diese Stadt Gottes fließt ein Strom mit seinen Bächen, der die Stadt Gottes, das Volk Gottes, die heilige Wohnung Gottes, erfreut; da ist ein Strom mit seinen Bächen, der auch uns erfreut.
Dieser Strom ist ein faszinierendes, kraftvolles und spannendes Thema, das sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel hindurch zieht – von den ersten Kapiteln in 1. Mose bis zu den letzten Kapiteln der Offenbarung. Ich möchte mir hier ein wenig Zeit nehmen, um ein paar Bibelstellen vorzulesen, die uns einen Eindruck von diesem Strom Gottes vermitteln, von dem in Psalm 46 die Rede ist. Wir gehen dabei chronologisch durch die Bibel.
Beginnen wir mit 1. Mose 2,8-10. Hier wird der Strom oder Fluss zum ersten Mal erwähnt. Es heißt dort:
„Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden, im Osten [das ist das irdische Paradies], und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten [Behaltet das bitte im Hinterkopf, denn später in Offenbarung wird uns der Baum des Lebens wieder begegnen]. Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen.“
Gott schuf also im Garten Eden einen Strom, um den Garten reich und schön und fruchtbar zu machen. Und dieser Strom, den man durch die Schrift hindurch immer wieder erwähnt findet, ist ein Bild für die Gegenwart und die Gnade Gottes, die uns aufrecht hält und unser Leben segnet und fruchtbar macht.
Dieser Strom im Garten Eden teilt sich in vier Wasserläufe, die in 1. Mose 2 benannt werden, und die der Bewässerung der gesamten Gegend dienten (1. Mose 2,11-14). Es ist interessant, wenn wir in Psalm 46 lesen: „Ein Strom [also im Singular] mit seinen Bächen [im Plural] erfreut die Stadt Gottes.“
Es gibt also einen Strom Gottes, einen Strom der Gnade Gottes, einen Strom seiner Gegenwart, der aus seinem Herzen fließt und sich in alle Teile der Stadt Gottes, des Volkes Gottes, ergießt.
Er fließt dorthin, wo du lebst, in deine Familie, in deine Gemeinde, in deinen Stadtteil, in dein Leben. Ein Strom – das ist die Gegenwart Gottes, der sich dann teilt, und alle Orte erreicht, wo die Bäche hinfließen – an alle einzelnen Orte.
Als Nächstes möchte ich aus Psalm 1 die Beschreibung eines Mannes lesen, der an dem Gesetz des Herrn Gefallen hat. In Vers 3 heißt es:
„[Er] ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl.“
Hier sehen wir das erfrischende, lebensspendende Angebot der Gnade Gottes, das zu uns kommt. Wie kommt es zu uns? Durch sein Wort. Wenn du Tag und Nacht über das Wort Gottes nachdenkst, dann fließt der Strom in dich hinein, und durch dich hindurch. Der Strom des Wortes Gottes, wenn du Tag und Nacht darüber nachsinnst.
Psalm 46 ist für mich in der letzten Zeit wirklich zu einem Strom Gottes geworden, der die ausgetrockneten Stellen meines Herzens bewässert und meine Wüste in einen schönen, fruchtbaren und gesegneten Ort verwandelt hat.
Und dann Psalm 36,9-10, dort steht: „(…) mit dem Strom deiner Wonne tränkst du sie. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens (…).“
Psalm 65,10: „Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr reich; der Strom Gottes hat Wasser in Fülle (…).“
Diese Verse sprechen von einem reichlichen Angebot, einem ausreichenden Angebot von Gottes Gnade und Gegenwart. Manchmal denken wir, dass der Strom Gottes nur ein sehr kleines Rinnsal ist, das durch unser Leben fließt. Und zuweilen haben wir auch das Gefühl, das Flussbett sei ausgetrocknet, nicht wahr? Schau in die Bibel und denke immer wieder daran, dass Gott seinem Volk Wasser aus dem Strom seiner Wonne zu trinken gibt. Bei ihm ist die Quelle des Lebens – bei ihm gibt es keine Dürre. „Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr reich; der Strom Gottes hat Wasser in Fülle.“
Wisst ihr, ich habe in meinem Leben zur Zeit einige sehr schwierige Umstände, und einigen von euch geht es auch so. Ich möchte euch sagen: Bei dem Strom Gottes gibt es keinen Mangel. Er ist voll. Immer. Er ist dann voll, wenn ich leer bin. Auch dann ist er noch voll. Er ist voll, wenn ich ausgetrocknet bin. Auch dann ist er noch voll. Und dieser Strom Gottes kann mittels des Glaubens in mein Leben fließen, wenn ich möchte, dass er mein Alles ist, dass er mich völlig versorgt.
Dann lasst uns zu Jesaja 8,5-8 gehen:
„Und der HERR fuhr fort, zu mir zu reden und sprach: Weil dieses Volk das still fließende Wasser Siloahs verachtet, (…) siehe, so wird der Herr die starken und großen Wasser des Stromes über sie bringen, den König von Assyrien mit seiner ganzen Herrlichkeit. Der wird sich über all seine Flussbetten ergießen und über alle seine Ufer treten; und er wird daher fahren über Juda, es überschwemmen und überfluten, bis an den Hals wird er reichen; und die Spanne seiner [Heeres]flügel wird die Breite deines Landes füllen (…)!“
In diesem Abschnitt werden zwei Gewässer beschrieben. Das erste ist „das still fließende Wasser Siloahs“. Das ist das Wasser der Versorgung Gottes, seines Schutzes. In einem Kommentar heißt es dazu: „Mit dem still fließenden Wasser Siloahs war eine kleine Quelle mit einem Bach kurz vor Jerusalem gemeint. Dieser Bach speiste einen Teich innerhalb der Stadt, der von seinen Bewohnern genutzt wurde.“
Es gab also keinen großen Strom, der durch Jerusalem floss, sondern nur diese kleine Quelle und den Bach, der für die Versorgung der Menschen in der Stadt ausreichte, und Gott sagt: „Ich bin wie das Wasser von Siloah, das still dahinfließt.“ „Aber“, sagt er, „mein Volk hat sich geweigert; es hat widerstanden. Es hat das still fließende Wasser Siloahs abgewiesen.“
Die Gegenwart Gottes wird als ein sanft und friedlich dahinfließendes Gewässer dargestellt, und Gott sagt: „Weil mein Volk meine Gnade und meine Gegenwart und den Strom meiner Wonne verworfen hat, werde ich einen wütenden, reißenden Fluss über sie kommen lassen, der sie überschwemmen und überwältigen wird.“ Es ist der Strom der Feinde Gottes, damals das assyrische Heer.
Gott sagt: „Ihr wollt mich nicht? Ihr wollt meine Gnade nicht? Ich bin euch nicht genug? Ihr könnt mir nicht vertrauen? Dann will ich Wasser über euch kommen lassen.“ Gott sagt, wenn wir seine Gunst und seine Gnade annehmen, dann reicht dieser friedfertig dahinfließe Bach aus, um den stürmischen, bedrohlichen Wellen zu widerstehen, die uns in der Welt entgegenschlagen. Wenn wir aber diesen sanften, ruhig fließenden Bach seiner Gegenwart und Gnade abweisen, werden wir am Ende von unseren Gegnern überwältigt werden.
Ihr seht also: Es kommt wirklich darauf an, ob wir auf Gottes Gegenwart und seine Versorgung in unserem Leben vertrauen. Vielleicht sagst du: „Ich wünschte, ich hätte etwas mehr.“ Doch Gott sagt: „Du hast genug. Willst du wirklich mehr? Soll ich dir etwas geben? Ich kann Wasser schicken, aber du willst doch nicht, dass das assyrische Heer kommt und über die Ufer tritt und dich erobert!“ Gott sagt: „Du hast die Wahl. Setze doch dein Vertrauen auf mich, ansonsten wirst du von deinem Feind überwältigt werden.“
Jesaja 33,21 (NeÜ) drückt es so aus: „Denn dort ist ein Mächtiger bei uns, es ist Jahwe. Jerusalem wird wie ein Ort an Strömen sein, mit mächtigen, breiten Armen (…).“ Gott selbst ist für sein Volk ein Ort der Ströme und ihrer mächtigen, breiten Arme. Das deutet auf Überfluss und ausreichende Versorgung hin. Seine göttliche Fülle ist die unerschöpfliche Quelle unserer Fülle, unserer geistlichen Fruchtbarkeit, unseres Friedens und unserer Freude.
Und dann, lasst uns zu Jeremia 17 gehen, Verse 7-8:
„Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt, sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen.“
Ich stelle mir vor, dass der Herr sagt: „Willst du Frucht bringen? Willst du vor geistlicher Unfruchtbarkeit bewahrt werden? Dann sei wie der Baum, der am Wasser gepflanzt ist!“ Und was ist dieses Wasser? Es ist der Herr. Er ist die Quelle des Lebens und der Fruchtbarkeit, der Schutz vor geistlicher Dürre.
Ich möchte noch einige Verse aus Hesekiel 47 lesen. Vielleicht machen wir eines Tages eine ganze Serie über diesen Abschnitt. Ich liebe diese Stelle. Der Prophet Hesekiel hat hier eine Vision. Er sieht einen Strom, der aus dem Tempel hervorkommt und das Land bewässert. Dieser Strom, der da fließt, schenkt allem, womit er in Berührung kommt, Leben und Gesundheit.
„Und es wird geschehen: Alle lebendigen Wesen, alles, was sich dort tummelt, wohin diese fließenden Wasser kommen, das wird leben. Es wird auch sehr viele Fische geben, weil dieses Wasser dorthin kommt; und es wird alles gesund werden und leben, wohin dieser Strom kommt.“
Und dann Vers 12:
„Aber an diesem Strom, auf beiden Seiten seines Ufers, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst, deren Blätter nicht verwelken [Haben wir das nicht schon eben gehört?] und deren Früchte nicht aufhören werden. Alle Monate werden sie neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre Blätter als Heilmittel.“
Und dann Johannes 7. Gott hat die Absicht, dass von unserem Leben Ströme lebendigen Wassers ausgehen!
„Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten (…).“
Wisst ihr, es gibt keine Quelle, kein lebendiges Wasser, weder in dir noch in mir, außerhalb des in uns wohnenden Heiligen Geistes. Aber mit dem Geist Christi haben wir eine unendliche, artesische Quelle, eine Quelle lebendigen Wassers. Die Gegenwart und die Gnade und die Gunst Gottes können durch uns nach außen fließen, weil der Heilige Geist Gottes mit seiner Fülle in uns wohnt.
Nun möchte ich noch zum letzten Kapitel der Bibel, Offenbarung 22, gehen und einen Absatz lesen. Während ihr zuhört oder selbst mitlest, denkt an den Zusammenhang mit den anderen Stellen, angefangen beim ersten Buch Mose, die wir heute gelesen haben.
Offenbarung 22, Verse 1-2 (NeÜ):
„Der Engel zeigte mir auch einen kristallklaren Strom, der aus dem Thron Gottes und des Lammes hervorkam. Es war der Strom mit dem Wasser des Lebens. Er floss in der Mitte der Hauptstraße durch die Stadt (…).“
Seht ihr, da ist die Stadt wieder. Der Strom und die Stadt werden in Psalm 46 zusammen genannt und auch hier in Offenbarung 22.
„An seinen beiden Ufern wuchs der Baum des Lebens.“ [Erinnert ihr euch an 1. Mose 2 und 3? Nachdem der Mensch in Sünde gefallen war und Gott ihn aus dem Garten Eden weggeschickt hatte, lesen wir nichts mehr von dem Baum des Lebens. Aber hier ist er wieder, und er steht in der Stadt Gottes!] „An seinen beiden Ufern wuchs der Baum des Lebens, der zwölfmal im Jahr Früchte trägt, jeden Monat einmal, und dessen Blätter zur Gesundheit der Völker dienen.“
Was ist nun dieser Strom des Wassers des Lebens, der vom Thron Gottes und des Lammes ausgeht? Nun, der Apostel Johannes hilft uns in seinem Evangelium mit einem Detail, das wir in Kapitel 19,34 finden. Erinnert ihr euch, wie, nach dem Tod Jesu am Kreuz, einer der Soldaten „mit einem Speer in seine Seite [stach], und sogleich floss Blut und Wasser heraus“?
Schon in Johannes 2 wurde der Leib Christi als der Tempel Gottes bezeichnet. Und aus diesem Tempel flossen nun Blut und Wasser heraus. Der Strom, der der Welt Leben schenkt, ist der Strom der Gnade Gottes. Dieser Strom fließt aus dem Herzen Christi. Gottes Gnade wurde uns im Opfer Christi am Kreuz gegeben.
Dieser Strom, der aus der Seite Jesu fließt, ist ein Strom, der die ganze Schöpfung segnet. Er bringt der Stadt Gottes, dem Volk Gottes, Freude und Frieden und befähigt uns, Frucht zu bringen und zu einer Quelle des Segens für andere zu werden. „Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.“
Wenn Gott in dir wohnt und dein Leben ein Tempel ist – und so ist es ja, wenn du an Jesus Christus glaubst –, dann ist es Gottes Plan, dass Ströme lebendigen Wassers in dir sind, durch dich hindurch zu anderen Menschen fließen und Leben spenden, wohin sie kommen – Leben aus seiner Gnade.
Lea: Wenn wir die Ereignisse unserer Zeit verfolgen, haben wir die Wahl. Wir können uns nur auf uns selbst konzentrieren, wir können uns um unsere Zukunft, unsere Gesundheit und um unsere Finanzen sorgen. Oder wir können, wie Nancy gerade sagte, zu Quellen lebendigen Wassers werden, die von Gott durch uns zu anderen fließen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich die Passage aus Jeremia 17,7-8 liebe. Nancy hat sie uns heute gelesen.
„Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt, sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen.“
Wow! Dass Gott mitten unter seinem Volk wohnt und es als Quelle versorgt, ist eines der erstaunlichsten Bilder in der Schrift. Warum ist das so erstaunlich? Nancy wird uns das in der nächsten Folge bei Belebe unsere Herzen erklären, wenn sie mit Psalm 46 weitermacht. Jetzt wollen wir unsere gemeinsame Zeit im Gebet beenden.
Nancy: Danke! Danke, Herr, für diesen Strom des Wassers des Lebens. Wenn schwierige Umstände, Leid und Prüfungen, Wind, Sturm und Wellen über uns hereinbrechen, danken wir Dir, dass in uns „ein Strom mit seinen Bächen [die Stadt Gottes erfreut], das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten“. Und während wir auf dich vertrauen und von diesem Strom trinken, finden wir Überfluss, wir bringen geistliche Frucht, ohne Zeiten der Dürre, wir bleiben im Glauben, und Jesus lebt sein Leben in uns. Voller Dankbarkeit beten in seinem Namen. Amen.
Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.
Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.