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Tag 1 : Wenn deine Welt aus den Fugen gerät

Veröffentlicht: 30. April 2025

Nancy DeMoss Wolgemuth: Unsere Sicherheit in turbulenten Zeiten liegt in Gott und in Gott allein. Nur er kann uns mitten in der Krise Halt, Trost und Frieden geben. Jesaja drückt es so aus: „Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut“ (Jesaja 26,3).

Wisst ihr, sicher ist ein Leben nicht dann, wenn alles glatt läuft. Sicher ist ein Leben, das auf Gott gegründet ist und wenn Gott das Fundament ist. Sicher ist ein Leben, das fest mit Gott verbunden ist.

Lea Köster: Hallo, willkommen bei Belebe unsere Herzen! Heute darf ich dich zu unserer ersten Podcast-Serie mit dem Titel „Eine feste Burg ist unser Gott“ begrüßen. Diese Reihe ist eine Studie von Nancy DeMoss Wolgemuth über Psalm 46.

Ich heiße Lea Köster und bin Teil des Teams von Belebe unsere Herzen.

Wenn uns die Ereignisse der vergangenen Jahre Eines gezeigt haben, dann ist es das, dass keine von uns die Kontrolle darüber hat, was geschieht.

Diese Sendereihe über Psalm 46 wurde in den USA schon mehrfach gesendet. Zuletzt im Jahr 2020, als die Welt begann, sich um das Coronavirus zu drehen.

Könnt ihr euch daran noch erinnern?

In erstaunlich kurzer Zeit hat uns dieses Virus vor Augen geführt, wie kurz und kostbar unser Leben ist. Es hat uns Segnungen in Erinnerung gerufen, die wir oft für selbstverständlich gehalten haben, zum Beispiel volle Regale in den Geschäften, Essen im Restaurant, Versammlungen in unseren Gemeinden oder auch das gemeinsame Singen.

Das alles können wirklich gute Gaben von Gott sein, genauso wie finanzielle Absicherung, eine feste Arbeitsstelle, unsere Familie oder die Gesundheit.

Aber wenn sich irgendetwas ändert, wenn sich plötzlich etwas gravierend ändert, was bleibt uns dann noch?

Dann werden wir daran erinnert, dass unsere Hoffnung und unsere Zufriedenheit letztlich aus der Beziehung zu Gott selbst kommen. Und dies ist zu allen Zeiten so. Gottes Wort verändert sich nicht, ER verändert sich nicht, egal wie turbulent die Umstände um uns herum sind!

Und darum geht es in Psalm 46. Um turbulente Umstände und den einzig wahren Zufluchtsort.

Hier ist nun die erste Folge von „Eine feste Burg ist unser Gott“ mit dem Titel „Wenn deine Welt aus den Fugen gerät“, gesprochen von Annette Schorre.

Nancy DeMoss Wolgemuth: In der Welt gibt es so viel Ungewissheit, doch wir wollen lernen, was es heißt, auf den Herrn zu vertrauen, wenn die Stürme des Lebens kommen.

Vielleicht befinden sich in der Serie, die heute beginnt, einige inzwischen nicht mehr aktuelle Bezüge. Doch ich bin sehr froh, dass sich die Wahrheit des Wortes Gottes niemals ändert.

Wenn Ängste bezüglich unserer Gesundheit und der wirtschaftlichen Situation uns bewegen, können wir uns völlig auf Christus verlassen, denn er ist unsere feste Burg und unsere Stärke.

Als diese Serie das erste Mal auf Sendung ging, erwähnte ich zu Beginn einen persönlichen Sturm, durch den ich zu jener Zeit ging.

Nancy: Dazu möchte ich euch ein wenig von der Vorgeschichte erzählen.

In den Jahren seit True Woman ’08, der ersten True Woman-Konferenz, die wir in Schaumburg (Illinois, USA) durchführten, war Gott in und durch diesen Dienst am Wirken – auf wunderbare Weise, wie ich finde.

Es war eine ungewöhnlich gesegnete und fruchtbare Zeit.

Wir sehen, dass der Herr jetzt Dinge tut, um die wir ihn jahrelang gebeten haben, und dass eine Basisbewegung, eine Revolution von Frauen beginnt, die gegen den Strom der Zeit schwimmen und bekennen: „Ja, Herr, ich will eine wahre Frau nach Deinem Herzen sein. Eine True Woman.“

Aber die Jahre, die seit der True Woman-Konferenz 2008 vergangen sind, waren auch Jahre von zunehmendem Druck und in denen wir vor ungewöhnlichen Herausforderungen standen.

Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, dann ist mir klar, dass es dem Feind nicht gefällt, was Gott im Leben vieler Frauen tut.

Er schlägt an vielen Fronten zurück.

Vor einigen Monaten – gerade als ich dachte, wir hätten diese schwierige Zeit, diese gesegnete, aber eben auch schwierige Zeit – hinter uns und wir würden uns ruhigerem Fahrwasser zuwenden, erhielt ich einen Brief mit unerwarteten Nachrichten, die mein Leben ins Schleudern brachten.

Seitdem bin ich in diesem Zusammenhang mit Umständen und Herausforderungen konfrontiert, auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte. Aber es waren Umstände, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie jemals erleben würde.

Ich hatte und habe es mit einer unübersichtlichen und komplizierten Situation zu tun, und ich kam dadurch mit meiner Arbeit nicht so voran, wie ich es geplant hatte.

Ich weiß, wenn ich so etwas in einer Sendung erzähle, regt das die Fantasie der Hörerinnen an, und sie fangen an, mir Nachrichten und Vitamine und Namen von Beratern zu schicken.

Tut mir bitte einen Gefallen und rätselt nicht weiter daran herum.

Es gibt Zeiten, in denen ich mich frei fühle, über das zu sprechen, was ich gerade durchlebe, aber diesmal ist es nicht so.

Es ist seltsam und kompliziert. Meine Welt ist auf eine Weise erschüttert worden, wie ich es zuvor nicht erlebt habe.

Doch was ich sagen kann, ist: Wenn ich die Nachrichten sehe und die E-Mails lese, die wir bei Belebe unsere Herzen erhalten, dann weiß ich, dass ich nicht allein damit bin.

Das Leben von vielen Menschen ist erschüttert.

Mitten in den Turbulenzen in meinem persönlichen Leben, wenn eine Welle nach der anderen über mich hereinbricht, komme ich immer wieder auf einen bestimmten Bibeltext zurück, der für mich eine ganz neue Bedeutung gewonnen hat.

Mit diesem Text möchten wir uns in den nächsten Sendungen beschäftigen.

Es ist der Psalm 46.

Ich habe Tag und Nacht über diesen Psalm nachgedacht. Ich habe mir Verse davon abends beim Einschlafen aufgesagt und morgens beim Aufwachen und manchmal auch mitten in der Nacht.

Es ist ein Bibeltext, der zu einem Anker meiner Seele geworden ist und durch den ich oft Gottes Gnade erfahren habe.

Mein Gebet ist, dass auch du durch diesen Psalm viel Gnade in den Stürmen deines Lebens empfängst, wenn wir ihn in den nächsten Folgen gemeinsam anschauen.

Ich möchte heute einen groben Überblick über den Text geben, und ab dem nächsten Podcast werden wir diesen Psalm mit seinen 12 Versen genau unter die Lupe nehmen; Vers für Vers, Satz für Satz und Wort für Wort.

Noch einmal: Ich weiß nicht, vor welchen Herausforderungen du heute stehst oder was in den nächsten Tagen auf dich zukommt, wovon du noch keine Ahnung hast; aber ich bete, dass Gott diesen Psalm gebraucht, um dich zu stärken und dir seine Sichtweise des Sturms zu geben, der dich vielleicht gerade schüttelt.

Also ein kleiner Überblick: Psalm 46 ist der erste einer Gruppe von drei Psalmen, die eine Trilogie bilden: Psalm 46, 47 und 48. In diesen Psalmen scheint es einen Bezug zu einem bestimmten historischen Ereignis zu geben, bei dem das Volk Gottes und die Stadt Jerusalem auf übernatürliche Weise von seinen Feinden befreit wurden.

Wir wissen nicht genau, um welche Situation es sich handelt, denn die Schrift schweigt darüber, aber viele Kommentatoren sind der Meinung, dass der Hintergrund ein Ereignis sein könnte, von dem in 2. Könige 19 berichtet wird und außerdem in Jesaja Kapitel 36 und 37.

Ich fasse die Situation kurz zusammen: Die Armeen des assyrischen Königs Sanherib bedrohen Jerusalem. Sie belagern es, und Hiskia, der König von Juda, schreit in seiner Verzweiflung zum Herrn.

Gott erhört seine Gebete und rettet sein Volk auf übernatürliche Weise, indem er die Armee des Sanherib vernichtend schlägt.

Dieser Vorfall ereignete sich im Jahr 701 v. Chr. Es ist eine wirkliche, historische Begebenheit. Wenn wir in den Psalm einsteigen, werden wir Teile dieses Berichts aus dem Alten Testament lesen.

Psalm 46 ist in drei Strophen unterteilt, und jede dieser Strophen endet mit dem Wort Sela, Das heißt: Halte inne. Mache eine Pause. Sinne und denke darüber nach, was du gerade gelesen hast. Wir wollen uns deshalb für diesen Text Zeit nehmen. Wir wollen ihn nicht einfach überfliegen.

Wir wollen ihn uns näher anschauen und bei ihm verweilen. Wir wollen ihn aufmerksam studieren und ihn auf unser Leben wirken lassen.

Der Psalm hat im Deutschen zwölf Verse und enthält elf ausdrückliche Bezüge auf Gott. Achtet bitte – wenn ich jetzt Psalm 46 vorlese – auf die erwähnten Namen Gottes, die im Text vorkommen, und dann sprechen wir über einige dieser Namen.

In der Lutherbibel hat Psalm 46 eine Überschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott“. Danach fährt die Schlachter-Übersetzung mit der Widmung fort: „Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Auf Alamoth. Ein Lied.“ Wir kommen gleich auf diesen Hinweis zurück, aber lasst mich zuvor den Psalm lesen:

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge erzittern vor seinem Ungestüm. (Sela.)

Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht. Die Völker toben, die Königreiche wanken; wenn Er seine Stimme erschallen lässt, dann zerschmilzt die Erde. Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg! (Sela.)

Kommt her, schaut die Werke des HERRN, der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden, der den Kriegen ein Ende macht, bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt! »Seid still und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhaben sein unter den Völkern, ich werde erhaben sein auf der Erde!« Der HERR der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg! (Sela.)“ (Psalm 46,1-12).

Da wir heute einen Überblick über den Psalm gewinnen möchten, möchte ich hier nur zwei Beobachtungen weitergeben. Beim nächsten Mal werden wir uns dann mit den ersten Versen des Psalms befassen, aber zunächst zwei Bemerkungen zum Psalm insgesamt:

Es ist nicht zu übersehen, dass Gott im Mittelpunkt von diesem Psalm steht. Um ihn geht es.

Ja, es gibt Stürme. Es gibt Schwierigkeiten. Es gibt Katastrophen. Es gibt Erdbeben und Tsunamis und Königreiche, die toben und wanken, und all die Dinge, von denen in diesem Abschnitt die Rede ist.

Aber wenn man den Psalm liest, fällt es sofort auf, dass Gott im Zentrum von all dem steht. Er ist nicht abwesend, er ist da. Er ist in der Mitte all dessen. Er ist nicht entfernt.

Er ist da! Er ist präsent. Er wird genannt. Er wird mit Namen bezeichnet. Alle Augen richten sich auf ihn. Diese Zentralität Gottes erkennt man auch an der Art und Weise, wie verschiedene Ausleger den Psalm und seine drei Strophen zusammenfassen.

Hier eine Auswahl: Ein Ausleger schreibt, dass die erste Strophe – also Verse eins bis vier – Gottes Macht und Souveränität Gottes über die Natur verkündet. In den Versen 5-8 würde seine Souveränität über die Angreifer, die seine heilige Stadt bedrohen, ausgerufen.

Und in der letzten Strophe – also in den Versen 9-12 – würden Gottes Macht und Souveränität über alle, die sich ihm in der ganzen Welt widersetzen, kundgetan. Es gehe also immer um Gott, seine Macht, seine Größe, seine Souveränität.

Ein anderer Kommentator teilt den Psalm wie folgt ein: Er sagt, dass es in den drei Strophen um den Schutz des HERRN, seine Gegenwart und seine Vorrangstellung geht.

Oder hier noch eine andere Sicht: wieder die drei Strophen, erstens: Gott ist unsere Zuflucht (Verse 1-4); dann: Gott ist unser Retter (Verse 5-8); und dann die Verse 9-12: Er ist unser Friede. Um ihn geht es. Er ist unsere Zuflucht, unser Erlöser und unser Friede.

Oder J. Vernon McGee, der resümiert: „In diesem Abschnitt geht es um die Allgenügsamkeit Gottes und um die Sicherheit und die Vorherrschaft Gottes. Er ist die ultimative Wirklichkeit.“

Ich erwähnte, dass in diesem Psalm – abgesehen von den persönlichen Fürwörtern – auf Gott elfmal ausdrücklich mit Namen Bezug genommen wird. Schauen wir uns einige dieser Namen an:

Da ist zunächst der Name „Gott“. Ihr wisst, das ist das hebräische Wort Elohim. Dieses Wort kommt in diesem Psalm fünfmal vor.

Elohim ist die Beschreibung Gottes als Schöpfer und Erhalter. Es ist der Name, der ihn als Gott bezeichnet, der ihn als alles überragend, mächtig und stark beschreibt.

Wir werden in diesem Abschnitt einige gewaltige Wellen sehen, Stürme und Probleme, aber über allem steht Elohim, der Mächtige, der Starke, der alles Überragende, der größer als die Berge, als die Stürme und als die Probleme ist. Fünfmal wird Gott so genannt.

Dann lesen wir in Vers 5 von Gott als dem Höchsten. Das ist der hebräische Name Elyon – der höchste Gott. Das ist der Name, der Gottes Stärke, seine Souveränität und seine Überlegenheit betont. Er ist der höchste Gott, derjenige, der über allem steht, Elyon.

Dann lesen wir Vers 9 die Bezeichnung „der HERR“, in vielen unserer Bibeln in Großbuchstaben. Das ist das Wort Jahwe oder Jehova. Das ist der Bundesname Gottes, der persönliche Name Gottes; der Gott, der in sich selbst existiert und der sich seinem Volk offenbart.

Er ist nicht nur alles überragend, transzendent und mächtig und Schöpfer und souverän; er ist ein Gott, der seinen Bund treu hält; er ist ein persönlicher Gott. Er ist ein Gott, der sich uns – mitten in unserem Unglück – offenbart … der HERR.

Dann sehen wir ihn zweimal nicht nur als den HERRN, sondern als den HERRN der Heerscharen, im Refrain in den Versen 8 und 12. „Der HERR der Heerscharen ist mit uns.“ Da steht der hebräische Ausdruck für Jehovah Zebaoth, der HERR der Heerscharen.

Das ist der militärische Titel Gottes, der ihn als den Befehlshaber aller Engelsheere und Armeen Gottes beschreibt.

Dann, wiederum in diesen beiden Versen des Refrains, den Versen 8 und 12, wird er als „Gott Jakobs“ bezeichnet. Wir kommen später darauf zurück.

Wir lesen diese Namen und werden an den wunderbaren Vers, Sprüche 18,10 erinnert, wo es heißt: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dorthin und ist in Sicherheit.“ Unsere Sicherheit in turbulenten Zeiten liegt in Gott und in Gott allein.

Nur er kann uns mitten in der Krise Halt, Trost und Frieden geben. Jesaja drückt es so aus: „Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut“ (26,3).

Wisst ihr, sicher ist ein Leben nicht dann, wenn alles glatt läuft. Sicher ist ein Leben, das auf Gott gegründet ist und wenn Gott das Fundament ist. Sicher ist ein Leben, das fest mit Gott verbunden ist.

Die Zentralität Gottes inmitten einer zu Kopf stehenden, verrückten Welt, wie ich sie in den letzten Wochen erlebt habe, ist es, die uns bei gesundem Verstand erhält, die uns Orientierung gibt und die uns davor bewahrt, in Panik zu geraten, wie es heute so viele tun, weil ihr Leben nicht fest mit Gott verbunden ist, weil sie es auf Treibsand bauen, auf die Umstände des Lebens.

So schauen wir also auf die Zentralität Gottes. Alles dreht sich um ihn. Dieser Psalm führt uns immer und immer wieder zurück zu diesem großen, alles überragenden, mächtigen Gott, zu diesem Gott, der treu seinen Bund hält.

Ich möchte euch bei diesem Überblick noch eine andere Sache zeigen; und zwar, dass dieser Psalm ein Lied ist. Schaut noch einmal auf den Anfang von Vers 1. Da steht: „Dem Vorsänger (…)“ oder „Dem Chorleiter“ (…).

Der Psalm sollte gesungen werden; ein Chor sollte den Gesang anleiten. Geschrieben haben ihn die Söhne Korahs. Die Söhne Korahs gehörten zu den Leviten und waren Sänger in Israel.

Dann heißt es hier: „(…) Auf Alamoth“. Ich habe viele Kommentare dazu gelesen, und niemand ist sich wirklich der Bedeutung sicher, aber es ist höchstwahrscheinlich eine musikalische Referenz.

Das hebräische Wort bedeutet „junge Frauen“ oder „Jungfrauen“. Ausleger gehen davon aus, dass dieses Lied wahrscheinlich von Sopranstimmen gesungen oder auf einem hell klingenden Instrument gespielt werden sollte.

Es ist ein Lied, das für den Gesang bestimmt war, wenn auch diejenigen, die es singen würden, sich mitten in Umwälzungen befanden und in großen Sorgen. Was wir hier mitnehmen können, ist: Wenn du Sorgen und Probleme hast, dann sing! Sing!

Mir gefällt, was Oswald Sanders dazu sagt: „Der Glaube kann sein Lied in der dunkelsten Stunde singen; Trauer und Gesang sind nicht unvereinbar.“¹

Ein anderer Autor schreibt: „Lasst uns singen, auch wenn uns nicht danach ist, denn so verleihen wir lahmen Füßen Flügel und verwandeln Müdigkeit in Kraft.“²

Während wir also tiefer in diesen Psalm eintauchen und ihn in den nächsten Folgen auf uns wirken lassen, möchte ich dich ermutigen zu singen, wenn du dich im Sturm befindest, und das sogar, noch bevor du die Rettung erfährst und dir vorstellen kannst, woher sie kommen könnte – denn das zeugt von Glauben, von Glauben daran, dass Gottes Verheißungen wahr sind, auch die in diesem Abschnitt.

Es heißt hier von Gott, dass er erhaben sein wird. Und wie eine andere Übersetzung sagt: Er wird erhöht sein. Wenn man singt, unterstreicht man das: „Amen! Ich glaube, es stimmt, Gott wird in meiner Situation erhaben sein.“ Singe nicht nur im Sturm, sondern auch nachdem er dich gerettet und die Wellen und den Sturm beruhigt hat.

Preise ihn für seine Befreiung und seine Hilfe. Nimm deine Schwierigkeiten zum Anlass, ein neues Lied zu verfassen – ein Lied deines Lebens, das andere ermutigt und sie selbst zum Singen motiviert.

Gott hat diesen Psalm in den letzten Wochen dazu gebraucht, um mich zum Singen zu bringen. Ich kann den Ausgang meiner Situation noch nicht erkennen – vielleicht sehe ich ihn, wenn wir diesen Podcast online stellen –, aber im Moment sehe ich die Befreiung noch nicht.

Aber ich weiß, dass sie kommen wird, und deshalb bete ich, dass auch du von Herzen das Lied singen kannst, das Gott mich in diesen Wochen anhand dieses Psalms zu singen gelehrt hat, und dass du es auch für andere singen kannst, die in Schwierigkeiten sind, das Lied der Erlösung und der Herrlichkeit und der Erhabenheit Gottes.

Psalm 46 wird auch als „Lutherpsalm“ bezeichnet. Er war einer seiner Lieblingspsalmen. Luther soll in den schwierigsten Phasen der Reformation angesichts der Widerstände manchmal von Angst und Sorge erfüllt gewesen sein.

In solchen Phasen wandte er sich manchmal an seinen engen Freund und Mitarbeiter Philipp Melanchthon und sagte: „Komm, Philipp, lass uns Psalm 46 singen!“ Und dann sangen sie ihn in Luthers eigener Fassung:

„Ein feste Burg ist unser Gott,
ein’ gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.“
Luther sagte über diesen Psalm:

„Wir singen diesen Psalm zum Lob Gottes, weil Gott mit uns ist und seine Kirche und sein Wort kraftvoll und wunderbar bewahrt und gegen alle fanatischen Gesinnungen verteidigt, gegen die Pforten der Hölle, gegen den unerbittlichen Hass des Teufels und gegen alle Angriffe der Welt, des Fleisches und der Sünde.“

Dieses Lied hat einen Refrain, der in den Versen 8 und 12 wiederholt wird. Wie lautet dieser Refrain? „Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“ Sagt es einmal laut mit mir zusammen, wenn ihr mögt: „Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“

Jim Warren ist ein langjähriger lieber Freund. Er arbeitete viele Jahre bei Moody-Radio. Nun ist er vor zwei Tagen zum Herrn heimgegangen. Vor ein paar Wochen sprach ich mit Jim und Jean.

Zu der Zeit lag Jim auf der kardiologischen Intensivstation. Er war an der Dialyse, hatte Nieren- und Herzversagen, und die Ärzte hatten ihm gerade gesagt, dass sie nichts mehr für ihn tun könnten.

Ich erinnere mich, dass Jim bei diesem Telefonat sagte: „Ich preise den Herrn.“ Wir sprachen miteinander und beteten zusammen. Ich lebte damals gerade in Psalm 46 und fragte: „Jim, darf ich dir etwas vorlesen?“

Ich las Psalm 46. Ich las ihn für Jim und Jean am Telefon. Wir sprachen darüber, und dann fragte Jim: „Kann ich euch ein Lied vorsingen?“

Er begann, ein altes Kirchenlied zu singen. Ich kannte es nicht, aber ich erinnere mich an die erste Zeile: „Der Herr ist mit mir allezeit“.

„Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“ Die großartigsten und kraftvollsten Lieder entstehen manchmal in den schwierigsten Zeiten unseres Lebens.

Lass mich dich erinnern: Wenn du von den Wellen hin- und hergeworfen wirst und sie drohen, dich zu überwältigen und du ihn im Sturm findest und erkennst, er ist alles, was ich brauche, dann kannst du sogar noch mit größerer Überzeugung singen: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.“ Amen? Amen!

Lea: Amen. Ich möchte es noch einmal wiederholen: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.“ Gott ist unser Beistand mitten in Krisen unserer Zeit.

Wenn ich allein an Frauen aus meinem Umfeld denke, sehe ich viele verschiedene Nöte: Ich denke an Witwen und Waisen in finanziellen Herausforderungen, ich denke an Singles in Einsamkeit, Mütter, die sich Sorgen um ihre Kinder machen oder auch Ehefrauen, die verletzt sind und um ihre Ehe kämpfen.

Gott ist für sie alle ein bewährter Helfer. Ich denke, wir alle brauchen diese kraftvolle Erinnerung aus Psalm 46 immer wieder, damit sich unsere Herzen beruhigen.

Die Botschaft aus Psalm 46 ändert sich nie, egal wie oft wir sie schon gelesen oder als Lied gesungen haben. Deshalb müssen wir unseren Geist und unser Herz mit der Wahrheit füllen.

Nancy: Hier noch ein praktischer Vorschlag für dich: Wenn du versucht bist, auf dein Handy zu sehen, nur um noch mehr schlechte Nachrichten zu bekommen, wäre es vielleicht ganz gut, mehrmals am Tag Psalm 46 zu lesen. So könntest du dir diese Wahrheit den ganzen Tag über ins Gedächtnis rufen.

Es kann auch hilfreich sein, den ganzen Psalm einmal mit der Hand abzuschreiben oder ihn sogar auswendig zu lernen.

In unseren unsicheren Zeiten ist es wichtig, in der Wahrheit gegründet zu sein – in der Wahrheit des Wortes Gottes, in der Wahrheit seiner Verheißungen und in der Wahrheit seines unveränderlichen Charakters.

Bei alledem, was in der Welt passiert, müssen wir daran denken, dass Notzeiten Gott nie unvorbereitet treffen. Wenn alles um uns herum aus den Fugen gerät, ist Gottes Wort ein festes Fundament.

Es erinnert uns daran, dass Gott über alle Umstände erhaben ist. Es erinnert uns daran, dass er gut ist und dass er die Kontrolle behält – auch wenn wir die Kontrolle verlieren. Gottes Wort erinnert uns daran, dass er sich um die Bedürfnisse seiner Kinder kümmert und dass er die Gebete seines Volkes hört und erhört.

Was für eine unglaubliche Hoffnung haben wir in ihm! Und was für eine erstaunliche Gelegenheit haben wir als Nachfolger Jesu, jetzt in dieser Zeit seine Liebe zu zeigen und die gute Nachricht des Evangeliums verlorenen und verletzten Menschen weiterzugeben.

Lea: Eben habt ihr Annette Schorre gehört, die deutsche Stimme von Nancy DeMoss Wolgemuth. Nancy ist u.a. die Autorin von Lügen, die wir Frauen glauben und Leiterin von Revive Our Hearts Ministries in den USA.

Annette und ich – Lea Köster – gehören zum Team von Belebe unsere Herzen, dem deutschsprachigen Teil von Revive Our Hearts Ministries.

Belebe unsere Herzen möchte Frauen helfen, im Glauben an Christus standhaft zu sein. In einer Zeit, in der viele nach Antworten suchen, wollen wir vor allem durch regelmäßige Podcasts Frauen daran erinnern, dass es nur in Christus unerschütterliche Hoffnung gibt. Das ist die wichtigste Botschaft in kritischen Zeiten.

Die außergewöhnlichen Ereignisse, die wir erleben, erinnern uns daran, dass Schwierigkeiten immer ein Teil unseres Lebens sind. Wir können ihnen in einer gefallenen, zerbrochenen Welt nicht entkommen. Aber es gibt einen Zufluchtsort, zu dem wir in Zeiten der Not fliehen können.

Nancy wird in der nächsten Folge, heute in einer Woche, mehr darüber sprechen, wenn wir gemeinsam weiter Psalm 46 durchgehen. Sie heißt „Bist du in Not?“ Ich hoffe, dass ihr den Psalm bis dahin öfter durchlesen könnt. Bis zum nächsten Mal bei Belebe unsere Herzen.

Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.

Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.

¹ J. Vernon McGee, Notes and Outlines: Psalms, https://ttb.org/resources/notes-outlines-downloads
¹ Oswald Sanders, The Incomparable Christ, (Chicago: Moody) (vgl. Matthäus 26,30)
² John Henry Jowett
⁴ Liedtext Ein feste Burg ist unser Gott