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Tag 2 : Bist du in Not?

Veröffentlicht: 07. Mai 2025

Nancy DeMoss Wolgemuth: Elohim Gott! Er ist unsere Zuflucht und unsere Stärke mitten in der Not. Er ist der Ausgangspunkt.

Er ist der feste Bezugspunkt in einer Welt ständig wechselnder Umstände. Er ist realer als jeder andere Lebensumstand, als jedes Problem, mit dem wir uns heute und in der Zukunft auseinandersetzen müssen.

Lea: Hallo liebe Zuhörerin, schön, dass du wieder dabei bist, bei dem Podcast von Belebe unsere Herzen.

„Wenn deine Welt aus den Fugen gerät“ war letzte Woche unsere erste Folge der Sendereihe „Eine feste Burg ist unser Gott“.

Ich glaube, niemand wird abstreiten, dass wir in schwierigen Zeiten leben. Wir leben in unsicheren Zeiten.

Wir sind mit wirtschaftlicher Unsicherheit und kriegerischen Auseinandersetzungen an mehreren Schauplätzen auf der ganzen Welt konfrontiert.

Die Menschen haben große Zukunftsängste. Vielleicht hast du persönlich noch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Zu der Zeit, als Nancy diese Folge aufgenommen hat, erfuhr sie, dass bei ihrem Mann Robert ein Melanom diagnostiziert wurde. In wenigen Tagen sollten sie einen Onkologen aufsuchen – einen chirurgischen Onkologen – um herauszufinden, wie weit seine Erkrankung fortgeschritten ist und welche Behandlung erforderlich sein würde.

Damals hätte sie nicht gedacht, dass sie einmal das Wort „chirurgischer Onkologe“ gebrauchen würde. Aber der Herr wusste es schon vorher, und er weiß auch, was wir alle gerade durchmachen.

Nancy sagt häufig einen wichtigen Satz: „Alles, was mich dazu bringt, Gott zu brauchen, ist ein Segen.“ Ich wiederhole es nochmal: „Alles, was mich dazu bringt, Gott zu brauchen, ist ein Segen.“

Die Sendung heute trägt den Titel „Bist du in Not?“ Hören wir nun also auf dieses Bibelstudium zu Psalm 46 von Nancy DeMoss Wolgemuth, gesprochen von Annette Schorre.

Nancy: Wenn du erst heute dazu gekommen bist, lade ich dich ein, in der nächsten Zeit immer wieder Psalm 46 zu lesen. Vielleicht möchtest du ihn auswendig lernen oder dich noch mehr in ihn vertiefen. Sei einfach mit dabei, wenn wir jetzt diesen Psalm Vers für Vers anschauen. Gott hat ihn in den letzten Wochen in den Stürmen und Prüfungen meines Lebens sehr gebraucht.

Diese Folge ist also im Schmelzofen des realen Lebens entstanden. Vielleicht befindest du dich auch gerade im Sturm oder steckst in einer Prüfung oder Herausforderung. Ich bete, dass Gott diesen Bibeltext gebraucht und dass er auch für dich zu einer starken Ermutigung wird.

Wir haben beim letzten Mal mit einem groben Überblick über diesen Psalm begonnen, haben ihn komplett gelesen und festgestellt, dass der Blick in dem ganzen Text auf Gott gerichtet ist, obwohl der Psalm vor dem Hintergrund von Nöten und Prüfungen geschrieben wurde.

Dann haben wir festgestellt, dass dieser Psalm ein Lied ist und dass er dafür bestimmt ist, auch in Prüfungszeiten gesungen zu werden. Heute wollen wir mit Vers zwei beginnen. Weiter werden wir diesmal wahrscheinlich nicht kommen.

Wenn ich Vers zwei lese, achtet bitte darauf, dass hier zwei Realitäten erwähnt werden, die einfach gegeben sind. Zwei Tatsachen, die beide in diesem Vers enthalten sind.

Und zwar im ersten und letzten Wort des Verses, zumindest z.B. entsprechend der Schlachter-Übersetzung. Lasst mich den Vers lesen, und anschließend schauen wir diese beiden Realitäten an.

Psalm 46, 2: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.“ Was sind die beiden Gegebenheiten in unserem Leben? Wir haben sie hier klar vor uns.

Die erste ist Gott, und die zweite sind Nöte. Gott und Nöte – man kann ihnen nicht entkommen. Beide sind immer gegenwärtig.

Ich möchte zunächst auf die zweite Realität eingehen, die Not. Nur in Kürze.

Das letzte Wort des Verses erwähnt ausdrücklich Nöte, aber eigentlich spricht der ganze Vers davon, weil es heißt, dass wir einen Zufluchtsort, Stärke und einen Helfer brauchen. All diese Dinge deuten ja darauf hin, dass wir Nöte haben.

Die Not bringt uns dazu, uns an Gott zu wenden und bei ihm Zuflucht, Stärke und Hilfe zu suchen. Die Not kommt zu jedem. Nun, das ist nicht besonders tiefsinnig, aber wir müssen uns ab und zu daran erinnern.

Gott hat nicht gerade mich ausgesucht, dass ich ein hartes Leben haben sollte. Nein, Schwierigkeiten gehören zu unser aller Leben in dieser gefallenen und verlorenen Welt.

Not kommt zu allen Menschen. Jemand sagte, dass Not heißt, zu haben, was man nicht will oder zu wollen, was man nicht hat. Manchmal sind diese Nöte gewaltig, und sie kommen unerwartet wie ein Tsunami.

Wir alle haben schon Bilder von Tsunamis gesehen. Doch manchmal sind Nöte eher chronisch. Sie kommen schleichend und häufen sich nach und nach an. Eins kommt zum anderen. Wisst ihr, was ich meine?

Für sich genommen sind all die Dinge eigentlich nichts Großes, aber in Summe hat man das Gefühl, dass die Probleme einen überwältigen. Ich saß kürzlich mit einer kleinen Gruppe von Freunden unseres Dienstes zusammen und dachte über dieses Thema nach. Wir waren etwa ein Dutzend Leute im Raum.

Ein Mann hatte gerade nach 17 Jahren Zugehörigkeit zu seiner Firma seine Stelle verloren, und er wusste noch nicht, wie es weitergeht. Seine Frau, die auch da war, litt unter einer starken allergischen Reaktion, und ihr ganzes Gesicht war von einem schlimmen Ausschlag überzogen.

All das und der Juckreiz und so weiter machten ihr sehr zu schaffen. Sie war wirklich am Kämpfen. Zwei verschiedene Nöte bei einem Ehepaar.

Dann gab es eine Frau in der Gruppe, die letztes Jahr Witwe geworden war. Sie stand vor der Frage, wie es mit der Firma ihres Mannes weitergehen sollte, und sie musste feststellen, dass zwei ihrer langjährigen Angestellten nicht loyal und unehrlich gewesen waren.

Nun steckt sie finanziell wirklich in Problemen. Sie hatte mit dem Geschäft ihres Mannes nie viel zu tun gehabt, doch nun versucht sie, sich da einzuarbeiten. Sie wird bald siebzig und sucht einen Weg, wie sie ihre finanziellen Probleme lösen kann.

Dann war da noch ein Mann in der Gruppe, der gerade einen zweijährigen Kampf gegen Krebs hinter sich hatte – etliche Operationen, Nöte über Nöte! Und das waren nur die Probleme, die ich kannte! Es gab sicher noch viel mehr Nöte in der Gruppe, von denen ich gar nichts wusste.

Ich denke gerade an eine E-Mail von einer Frau, die ich letzte Woche erhielt. Ihr Mann ist pornosüchtig.

Eines Tages kam sie nach Hause und stellte fest, dass er alles mitgenommen, ihre Bankkonten leergeräumt und sie mittellos zurückgelassen hatte. Etwa zur selben Zeit musste sie ihren Job aufgeben und sich um ihre alte Mutter kümmern, die einen schweren Schlaganfall gehabt hatte.

In dieser Mail schüttete sie ihr Herz aus. Ich dachte: Wie kann man das alles nur ertragen? Not!

Ich denke an die Nöte, durch die ich selbst in den letzten Wochen gegangen bin. Es sind echte Herausforderungen. Dinge, mit denen ich nicht gerechnet habe. Sie kamen wie aus heiterem Himmel. Sie trafen mich unvorbereitet.

Wenn ich euch sagen könnte, was das für Probleme sind! Sie sind klein im Vergleich zu dem, was einige von euch in diesem Raum durchleben, aber sie haben dazu geführt, dass ich einen Zufluchtsort, eine Stärke und Hilfe brauchte.

Not. Not ist eine unausweichliche und unvermeidliche Realität in einer gefallenen Welt. Aber es sind auch unsere Nöte, die uns nach der anderen Realität fragen lassen, ohne die wir die Nöte, die uns begegnen, gar nicht überleben könnten.

Und was ist die andere Realität? Von ihr lesen wir im ersten Wort von Vers 2 – es ist Gott. Elohim.

Der allmächtige Gott. Im Anfang schuf Gott, Elohim, Himmel und Erde. Er ist es, der alle Kräfte der Natur erschuf und sie beherrscht.

Nichts auf dieser Welt geschieht zufällig und außerhalb seines Wissens und seiner Herrschaft. Er ist der Erhalter dieser Welt. Alles besteht durch ihn, und das schließt uns mit ein.

Elohim Gott! Er ist unsere Zuflucht und unsere Stärke mitten in der Not. Er ist der Ausgangspunkt.

Er ist der feste Bezugspunkt in einer Welt ständig wechselnder Umstände. Er ist realer als jeder andere Lebensumstand, als jedes Problem, mit dem wir uns heute und in der Zukunft auseinandersetzen müssen.

Hast du bemerkt, in welcher Reihenfolge diese beiden Realitäten erwähnt werden? Welche kommt zuerst? Gott. Ich glaube, ein Hauptpunkt in diesem Psalm ist: „Fange bei Gott an!“

Wir neigen dazu, bei unseren Nöten anzufangen. Frag irgendwen, wie es ihm geht. Wenn du mich fragst, wie es mir in den letzten Wochen ging, dann erzähle ich dir von meinen Problemen.

Wir neigen dazu, mit unseren Lebensumständen anzufangen, mit unseren Herausforderungen und den Situationen, die uns unter Druck setzen. Aber Vers 2 sagt: „Fange bei Gott an!“

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.“ Ihn brauchen wir, wenn wir in Nöten sind. Wir denken oft an all die anderen Dinge, die wir brauchen oder die wir gerne hätten. Wir hätten gerne eine Lösung, Erleichterung und Mitgefühl. Aber dieser Vers sagt: „Nein, wende dich an ihn! Gott ist unsere Zuflucht.“

Er ist unsere Zuflucht. Das heißt gerade jetzt, in diesem Augenblick, heute, und er wird es immer sein, denn er ist der immer gegenwärtige Gott.

Er ist der Gott der Gegenwart, der Gott dessen, was ist; nicht nur dessen, was war oder sein wird. Ja, er ist auch der Gott der Vergangenheit und der Zukunft. Er ist nicht nur der Gott dessen, was wir wünschten, dass es der Fall sei, sondern dessen, was ist. Er ist unsere Zuflucht inmitten unserer gegenwärtigen Not.

Er ist unsere Zuflucht. Ich finde es wunderbar, dass Gott nicht nur eine Zuflucht, eine Burg, eine Stärke oder eine Hilfe ist. Gott ist nicht unpersönlich oder allgemein.

Er ist ein persönlicher Gott, der bereitwillig seinem bedrängten Volk zu Hilfe eilt. Gott ist unsere Zuflucht. Eine Zuflucht ist eine Person oder ein Ort, zu dem man flieht, um Schutz und Geborgenheit zu finden.

Ich denke an die Zufluchtsstädte im Alten Testament, in die sich Menschen in Not flüchten konnten, um Sicherheit und Schutz zu finden. Gott bietet uns nicht nur einen Zufluchtsort an; er selbst ist unsere Zuflucht, unser sicherer Ort.

Er ist es, der uns beschirmt und beschützt und Befreiung aus Gefahr und Angst schenkt. Ich habe in der ersten Folge erwähnt, dass der Anlass für Psalm 46 – und viele Kommentatoren halten das für möglich – wahrscheinlich die Invasion der starken assyrischen Armee in das zahlenmäßig weit unterlegene Juda war.

Die Assyrer hatten Waffen, sie waren mächtig und stark. Sie fielen in Juda ein und eroberten auch alle Völker ringsumher. König Sanherib, der assyrische König, schickte einen Boten mit einem Drohbrief an König Hiskia nach Jerusalem.

Ich lese aus 2. Könige 19, was Hiskia tat, als er diesen Brief erhielt:

„Als nun Hiskia den Brief aus der Hand des Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf in das Haus des HERRN; und Hiskia breitete ihn aus vor dem HERRN. Und Hiskia betete vor dem HERRN und sprach: O HERR, du Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde! Du hast den Himmel und die Erde gemacht. HERR, neige dein Ohr und höre! Tue deine Augen auf, o HERR, und sieh! Ja, höre die Worte Sanheribs, der hierher gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen!

Es ist wahr, HERR, die Könige von Assyrien haben die Heidenvölker und ihre Länder verwüstet, und sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie waren keine Götter, sondern Menschenhand, Holz und Stein, und so konnten sie sie vernichten. Nun aber, HERR, unser Gott, errette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist!“
(2. Könige 19,14-19).

Wo suchte Hiskia Zuflucht, als er in Not war? Beim Herrn! Sechsmal kommt es in seinem Gebet vor: O HERR. HERR. Manchmal mag das alles sein, was wir sagen können: „O HERR, HERR, HERR! Hilf! Ich brauche Dich! Gott ist unsere Zuflucht.“

Psalm 2,12 drückt es so aus: „(…) Wohl allen, die sich bergen bei ihm!“ In einer anderen Übersetzung heißt es: „Glücklich sind alle, die bei ihm Schutz suchen“ (NLB). Dafür ist ein Zufluchtsort da. Man läuft zu ihm und vertraut darauf, dass man in dem Schutzraum sicher ist.

Nun, Gott ist unsere Zuflucht und unsere Stärke. Er ist der Ursprung aller Hilfe für Geist und Seele, wenn wir sie brauchen – und das ist eigentlich immer.

Wir sind schwach und hilflos und brauchen seine Stärke. Er bietet uns seine göttliche Befähigung in unserer Schwachheit an. Er ist derjenige, der uns hilft, stark zu sein.

Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass Gott manchmal vor Not schützt und bewahrt. Aber manchmal bestimmt er auch, dass wir durch den Sturm gehen müssen, und dann rüstet er uns mit Kraft aus, um den Sturm zu ertragen.

Weißt du noch, was er zu Paulus sagte, als dieser um Rettung aus seiner Not flehte? Gott sagte:

„(…) Lass dir an meiner Gnade genügen (…)!“ „Meine Gnade ist genug. „(…) denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! (…)“ (2. Korinther 12,9).

Wann erkennen wir unsere Schwachheit? Wenn wir in Schwierigkeiten stecken, oder? Unsere Schwachheit hebt seine Stärke umso mehr hervor.

Durch sie kann er seine Stärke offenbaren. Aber wir müssen wissen:

Gott erweist sich als Zuflucht nur für die, die wirklich ihre Hoffnung auf ihn setzen. Seine Stärke erfahren diejenigen, die ihre Schwäche und Bedürftigkeit erkennen und zugeben.

Wenn man zum Beispiel in einem Tornadogebiet lebt, und in den letzten Monaten konnte man viele Berichte darüber sehen, dann hat man vielleicht einen Schutzraum, einen Keller. Aber wenn der Sturm kommt, ist man nur geschützt, wenn man diesen Zufluchtsort auch wirklich aufsucht.

Wenn man im Obergeschoss seines Hauses sitzt, obwohl man so einen Zufluchtsort hat, nützt der einem nichts, oder? Wenn wir in unseren Schwierigkeiten an einen anderen Ort oder zu einer anderen Person oder zu einer anderen Sache als Gott laufen, werden wir nicht die Zuflucht, die Stärke und die Hilfe finden, die wir nötig haben.

Denke also an die Probleme, die du aktuell hast oder die du in der letzten Zeit gehabt hast. Ich möchte dir eine Frage stellen: Wo hast du Zuflucht gesucht? Wohin gingst du, um Zuflucht zu finden?

Suchst du woanders Hilfe und Zuflucht als bei Gott? Wenn ja, sind diese anderen Menschen oder Dinge, auf die du vertraust, in der Lage, dich zu beschützen, zu verteidigen oder dir zu helfen?

Die Schrift sagt, dass Gott ein Helfer ist, bewährt in der Not. „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden.“ So steht es in der Elberfelder Übersetzung (ELB). Das Wort reichlich deutet allererste Güte an.

Ein englisches Bibellexikon sagt, es heißt: „eine große Menge, Fülle, außerordentlich“. In einer englischen Bibelübersetzung heißt es zu diesem Vers sinngemäß auf Deutsch: „Er ist eine außerordentliche und hervorragende Hilfe in Schwierigkeiten“.

Nicht mittelmäßig und einigermaßen gut, nicht irgendwie hilfreich, sondern mehr als genug Hilfe in der Not. Eine große Menge, eine Fülle, ein hohes Maß, eine außerordentlich große Hilfe.

„Gott ist (…) ein Helfer bewährt in Nöten.“ Er ist ein Helfer in Zeiten der Not (NeÜ). Er ist es gerade jetzt.

Er ist nahe. Er ist – und das ist wörtlich gemeint – eine sehr leicht erreichbare Hilfe. Wenn du ihn brauchst, wenn du Hilfe suchst, wenn du Hilfe brauchst, ist er da. Er ist da!

„Gott ist eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (LUT). Dazu sagte Charles Spurgeon Folgendes:

„Hilfe, die nicht da ist, wenn man sie braucht, ist von geringem Wert. Der zu Hause gelassene Anker nützt dem Seemann im Sturm nichts.

Das Geld, das er einmal besaß, ist für den Schuldner wertlos, wenn die Zahlungsaufforderung ins Haus flattert. Der HERR, unser Gott, aber, ist da, wenn wir ihn suchen, gegenwärtig, wenn wir ihn brauchen.

Er ist mehr als ‚da‘. Er ist sehr gegenwärtig, wie es in einer englischen Bibelübersetzung heißt. Gegenwärtiger als unsere engsten Freunde es sein können, denn er ist in uns, mitten in unseren Schwierigkeiten; näher sogar, als wir uns selbst sind, denn manchmal haben wir keine Geistesgegenwart [Amen dazu].

Er ist immer da, wirklich da, mitfühlend da, ganz da. Er ist jetzt da in dieser düsteren Zeit. Wir wollen uns auf ihn stützen.

Er ist unsere Zuflucht. Wir wollen uns bei ihm bergen. Er ist unsere Stärke. Wir wollen uns seiner Stärke rühmen. Er ist unsere Hilfe. Auf ihn wollen wir uns verlassen.

‚Gott ist (…) ein Helfer bewährt in Nöten‘. Wir wollen uns bei ihm ausruhen. Wir brauchen uns nicht einen Moment lang Sorgen zu machen oder Angst zu haben. ‚Der Herr der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!‘“1Charles Haddon Spurgeon. Cheque Book of the Bank of Faith, December 22

In Vers 2 heißt es in der Elberfelder Übersetzung: „(…) als Beistand in Nöten reichlich gefunden“. In der Schlachter 2000 steht da: „ein Helfer, bewährt in Nöten.“ Das sind zwei verschiedene Versionen dieses Verses.

Reichlich gefunden, bewährt. Weißt du, ich kam zu folgendem Schluss, als ich darüber nachsann. Gott hat sich immer und immer wieder als vollkommen treu erwiesen. Er hat schon anderen vor mir geholfen, die Probleme hatten.

Er half mir in meinem zurückliegenden Leben, wenn ich in Not war. Wenn du zurückdenkst und all die Male aufzählst, in denen Gott dir oder anderen in Not geholfen hat, dann siehst du, dass er wohl bewährt ist. Es gibt also keinen Grund, zu befürchten, dass er mir dieses Mal nicht helfen wird. Er ist ein bewährter Helfer.

Und dann ist er „bewährt in Nöten“. In Nöten. Dieses Wort „Nöte“ steht auch in der Ursprache im Plural. Nöte.

Das Wort bedeutet „Bedrängnis, Krankheit; alles, was Schmerz, Leid und Unheil hervorbringt.“ Wenn wir in den nächsten Folgen die folgenden Verse durchgehen, werden wir feststellen, dass hier in Psalm 46 unvorstellbar turbulente Zeiten und Katastrophen beschrieben werden.

Ich möchte behaupten, dass der beste Weg, sich auf die unvermeidlichen Katastrophen des Lebens vorzubereiten, ist, das Herz in der Wahrheit von Gottes Wesen zu verankern, bevor man in Not gerät. Wenn du das bis jetzt noch nicht getan hast, ist es noch nicht zu spät – wende dich an Gott.

Doch der beste Weg, sich auf Schwierigkeiten vorzubereiten ist, sich im Vorhinein in der Wahrheit der Eigenschaften Gottes zu gründen, ein Vertrauen und eine Gewissheit zu entwickeln, dass er unsere Zuflucht und Stärke ist und ein Helfer, bewährt in Nöten.

Wenn dann die Nöte kommen, sollte es unsere automatische Reaktion sein, zu ihm zu laufen, zu unserer Zuflucht, unserer Stärke und Hilfe.

Erinnere dich daran, dass mitten in der Not, wann immer die Not da ist, er noch gegenwärtiger ist. Er schenkt uns seine Hilfe mehr als genug (vgl. Psalm 46,2 NGÜ).

Dieses Thema zieht sich durch die ganze Schrift. Inzwischen sehe ich es überall. Psalm 9,10: „Und der Herr wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not.“

Nicht nur einmal, sondern jedes Mal. Er ist das Auge mitten im Sturm, der Ort der Ruhe, der Sicherheit und des Friedens.

Bist du in Not? Sind es vielleicht kleine Nöte? Oder sind es große, die dein Herz brechen?

Mir sagte gerade eine Person, dass das letzte Jahr besonders schwer für sie war. Für mich waren die letzten Monate meines Lebens sehr schwer. Nöte, Probleme.

Nöte, über die ich keine Kontrolle habe. Nöte, die ich nicht mal schnell beheben kann. Nöte, an denen ich nichts ändern kann. Gott ist gerade jetzt unsere Zuflucht, unsere Stärke und Hilfe. Und er wird auch in den Nöten von morgen unsere Stärke, unsere Zuflucht und Hilfe sein und darüber hinaus.

Darum können wir auf ihn vertrauen und in ihm ruhen. Er ist unsere Zuflucht, das heißt, wir brauchen Geborgenheit, wir brauchen einen Schutzraum, eine Zuflucht vor dem Sturm.

Er ist unsere Stärke, das bedeutet, dass wir schwach sind und unsere Probleme nicht alleine bewältigen können. Er ist unsere Hilfe. Wir müssen zugeben, dass wir Hilfe brauchen. Wir brauchen einen Helfer.

Liebe Frauen, wir werden erst dann erfahren, wer Gott ist und was er alles tun kann, wenn wir in Not sind, hilflos, verzweifelt und bedürftig. Dann erfahren wir, dass er wirklich eine Zuflucht, Stärke und Hilfe ist.

In dieser Podcast-Reihe möchte ich einige Male aus Matthew Henrys Kommentar zu Psalm 46 zitieren, weil er, wie ich finde, so reichhaltig ist. Die Sprache ist allerdings etwas veraltet, denn Matthew Henry lebte vor mehreren hundert Jahren.

Aber er hat die Bedeutung und Anwendung einfach so gut erfasst, und ich möchte ihn hier zu Psalm 46,2 zu Wort kommen lassen:

„Werden wir verfolgt? Gott ist unsere Zuflucht. Zu ihm können wir fliehen, bei ihm sind wir sicher. Bedrängen uns Nöte? Müssen wir mit unserer Arbeit vorankommen und uns mit Feinden herumschlagen?

Gott ist unsere Stärke. Er hilft uns, unsere Lasten zu tragen. Er rüstet uns aus für alle unsere Dienste und Leiden. Durch seine Gnade legt er Kraft in uns. Und auf ihm können wir selbst stehen.

Sind wir in Bedrängnis? Er ist eine Hilfe und will uns all das schenken, was wir brauchen, eine ausreichende Hilfe, die jedem Bedürfnis und jeder Notwendigkeit, jedem Notfall, jeder Ausnahmesituation gerecht wird. Was auch geschehen mag, er ist ein Beistand, in Nöten reichlich gefunden. Wir können uns keine bessere Hilfe wünschen, und wir werden nirgendwo und bei keinem Geschöpf etwas finden, das dieser Hilfe gleichkäme.“2Matthew Henry. Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible: Complete and Unabridged in One Volume (Ps. 46:1–5) Peabody: Hendrickson, 1996.

Wenn du also Hilfe brauchst, dann wende dich nicht an das Geschöpf, sondern an den Schöpfer.

Lea: Wir haben heute zusammen über den ersten Vers von Psalm 46 nachgedacht. Es ist ein Vers, der uns sagt, was wir in schwierigen Zeiten tun sollten. Ich hoffe, dass ihr in den nächsten Tagen immer wieder zu dieser Stelle in euren Bibeln zurückkehrt.

Damit du dir diese Lehre merken und den Psalm in deinem Herzen bewahren kannst, hat unser Team ein PDF mit dem Psalm 46 für dich erstellt. Lade es herunter, oder druck es aus, um es an einem Ort aufzubewahren, an dem du es sehen kannst. Du findest das pdf unter dem Transkript dieser Serie auf Belebe unsere Herzen. Nancy sagte: „Fange bei Gott an!“ Wir können Herausforderungen nicht standhalten, wenn wir keine starken Wurzeln haben, doch diese tiefen, starken Wurzeln müssen entwickelt werden, bevor der Sturm kommt. Die Wahrheiten aus Psalm 46 helfen uns dabei.

Lies diesen Psalm bis zur nächsten Podcastfolge ein paarmal durch, oder lerne zumindest den zweiten Vers auswendig. Fang damit bei Gott an! Psalm 46 wird dich und mich immer wieder daran erinnern, dass Gott unsere Zuversicht und Stärke ist, eine Hilfe in den großen Nöten, in denen wir uns befinden. Wenn du möchtest, hören wir uns in einer Woche wieder bei Belebe unsere Herzen mit der Folge „Wenn die Angst dich plagt.“ Bis bald.

Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.

Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.