Nancy DeMoss Wolgemuth: Hallo und herzlich willkommen bei Belebe unsere Herzen! Ich bin Annette Schorre und spreche Nancy DeMoss Wolgemuth.
Lea Köster: Etwas unscheinbar Kleines kann zu etwas ganz Großem werden, wenn es von Mensch zu Mensch übertragen wird. Wir alle haben erlebt, wie das Coronavirus vor einigen Jahren um sich griff und sich ausbreitete – von Mensch zu Mensch, von Region zu Region, von Land zu Land. Aber was auch noch um sich griff, war die Angst. Selbst diejenigen, die nicht mit dem Virus infiziert waren, blieben in dieser Krise nicht von der Ansteckung durch Angst verschont.
Heute werden wir uns mit dem Impfstoff gegen Angst befassen – Vertrauen auf Gott. Du hörst die dritte Folge „Wenn die Angst dich plagt“ aus unserer Serie „Eine feste Burg ist unser Gott“.
Nancy: Wir haben bereits angefangen, uns mit Psalm 46 zu beschäftigen. Dieser so kraftvolle Bibeltext erinnert uns daran, wohin wir uns wenden sollen, wenn die Stürme des Lebens um uns her toben. Wir alle brauchen diese Wahrheit in einer Zeit, in der es scheint, als sei unsere Welt ins Wanken geraten. Diese Serie trägt den Titel „Eine feste Burg ist unser Gott“.
Als ich diese Folge aufnahm, bekamen unsere Zuhörerinnen vor Ort und ich eine Art Anschauungsunterricht. Ein Gewitter zog auf, und es donnerte stark. Wenn unsere Welt und auch wir persönlich von bedrohlichen Stürmen getroffen werden, brauchen wir die Erinnerung an einige wichtige Wahrheiten: Gott hat die Kontrolle. Der Himmel regiert. Unsere Angst kann durch den Glauben an Gott ersetzt werden. Wir wissen, die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus (1. Johannes 4,18). In dieser Zeit weltweiter Unsicherheit kann sich die Liebe, die die Nachfolger Christi in ihren Herzen haben, wie ein Lauffeuer verbreiten. Gottes Liebe ist ausgegossen in unsere Herzen, und wir dürfen Kanäle sein, durch die sie zu anderen Menschen fließt.
Lasst uns nun zu Psalm 46 zurückkehren.
Nancy: Beginnen wir mit Vers 2. Hier sahen wir, dass Gott eine stabile und sichere Zuflucht ist, eine Zuflucht, die nie versagt. „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.“
In den Versen 3 und 4 sehen wir nun einen Gegensatz. Dort wird die Instabilität und die Unsicherheit jeder irdischen Zuflucht beschrieben. Ich möchte gerne diese beiden Verse lesen, und dann sprechen wir darüber.
„Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm.“
Hier haben wir nun eine Beschreibung von gewaltigen, ungewöhnlichen Naturkatastrophen. Chaos. Eine katastrophale Umkehrung der natürlichen Ordnung. Tosende Wellen, die ungebändigt auf die Berge treffen. Wir sehen, wie diese Berge emporgehoben und ins Meer geworfen werden. So etwas passiert nicht alle Tage.
Es geht darum, dass es Dinge gibt, die wir für stabil und sicher hielten und von denen wir inzwischen wissen, dass sie keineswegs stabil und sicher sind. Ihr alle kennt Bilder von Naturkatastrophen, wo auch immer sie sich ereignet haben – von Wirbelstürmen, Fluten, Überschwemmungen und Erdbeben.
Ich komme noch einmal auf das Erdbeben und den Tsunami in Japan zurück. Einige Beschreibungen, die ich gelesen habe, waren sehr plastisch und haben sich mir besonders eingeprägt. Ich möchte euch zum Beispiel ein paar Auszüge von einer Nachrichtenseite vorlesen, wie dort der Tsunami im Nachgang zu dieser Tragödie beschrieben wurde. Wenn ich diese Zeilen jetzt vorlese, werden euch die Bilder vielleicht wieder in den Sinn kommen, die Videos und Fotos, die ihr damals gesehen habt. Es heißt dort:
„Große Fischkutter und andere Seeschiffe wurden von hohen Wellen in die Städte gespült, stießen gegen Überführungen oder schrammten unter ihnen hindurch und kappten dabei Stromleitungen auf ihrem Weg. Man sah umgedrehte und zum Teil untergegangene Fahrzeuge im Wasser schaukeln. Schiffe, die in den Häfen vor Anker lagen, krachten zusammen. Fernsehbilder zeigten verstreute Trümmer, entwurzelte Bäume, umgestürzte Autos und zerborstenes Holz auf den Straßen. Der Tsunami toste über Deiche und spülte alles ins Landesinnere, bevor er in entgegengesetzter Richtung Autos, Häuser und andere Trümmer aufs Meer hinaus trug.“
Nach neuesten Aussagen gab es bei dieser großen Tragödie mehr als 15.000 bestätigte Todesfälle und mehrere Tausend Verletzte und Vermisste. Vielleicht erinnert ihr euch, dass der Tsunami eine Reihe von Nuklearunfällen verursachte und mehr als 125.000 Gebäude beschädigte oder zerstörte. Er verursachte weitreichende und schwere Schäden an der Infrastruktur in Japan, einschließlich schwerer Schäden an Straßen und Eisenbahnlinien, sowie Brände in vielen Regionen und einen Dammbruch. Vier Millionen Haushalte waren ohne Strom, 1,5 Millionen ohne Wasser.
Ich las kürzlich, dass sich die Gesamtkosten auf über 300 Milliarden Dollar belaufen könnten. Damit wäre dies die bisher kostspieligste Naturkatastrophe aller Zeiten.
Wenn wir uns nun Psalm 46,3-4 zuwenden, sehen wir eine Verwüstung durch reißende Wasser. Diese Wasser und die Verwüstungen sind in diesem Text eine Metapher für erbitterte Feinde, die das Volk Gottes vernichten wollten. Wir werden noch näher darauf eingehen, wenn wir den Psalm weiter anschauen.
Wie ich bereits sagte, sind viele Ausleger der Meinung, dass hier das Anrücken der assyrischen Armee beschrieben wird, die wie eine Flutwelle gegen Jerusalem vorrückte. In diesen steigenden Gewässern, die sogar Berge ins Meer werfen, sehen wir also eine Beschreibung von Aufruhr; von politischen Revolutionen; von Nationen, die sich gegen Nationen erheben; geopolitischen Unruhen; Turbulenzen auf allen Ebenen, an allen Fronten und in jedem erdenklichen Ausmaß.
In Vers 3 ist die Rede davon, dass sich die Erde umkehrt. Das ist ein Bild von einer extremen Umwälzung. Normalerweise denken wir, die Erde sei stabil. Dass es nichts Stabileres gibt. Bis sie anfängt zu beben. Aber das passiert nicht jeden Tag. Normalerweise denken wir, wenn es etwas Festes in der Welt gibt, dann ist es der Boden unter uns, terra firma, fester Boden, der Boden, auf dem wir stehen.
Die Sache ist die, nichts auf dieser Erde, nicht einmal die Erde selbst, ist sicher. Alles ist instabil und unsicher – alles. Es wird Erdbeben geben. Es wird Nöte geben. Wir haben in Vers 2 gesehen, dass das Wort Nöte im Plural steht. Dinge, die wir für stabil, unerschütterlich und sicher hielten, können und werden sich ändern. Sie werden wegbrechen. Sie werden erschüttert werden.
Wenn die Erde wegbrechen kann, dann kann auch alles andere umgekehrt werden, nicht wahr?
Das können wir auf die persönliche Ebene übertragen. Denken wir an die Arbeit und unser Einkommen, an Investitionen und Besitztümer, an Freunde, die Ehe, unsere Kinder, unser Haus, das Wetter. All dies kann erschüttert werden. All diese Dinge können sich in einem Nu verändern. Sie können zusammenbrechen. Sie können ganz verschwinden. Es mögen Brände, Entlassungen, ein finanzieller Kollaps, Naturkatastrophen oder unheilbare Krankheiten sein, Kinder, die auf Abwege geraten. Oder Kinder, deren Leben zu einem Desaster geworden ist. Wir weinen uns nachts in den Schlaf um sie und denken: Was um alles in der Welt ist hier nur passiert? Schicksalsschläge, Chaos. Die wütenden Wasser stehen stellvertretend für jede Art von Belastung oder Not.
Und das nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch im größeren Kontext von Regierungen, Herrschern und politischen Parteien. Sie kommen und gehen. Das sind die tosenden Wellen! Die Weltkarte sieht heute an vielen Stellen ganz anders aus als zu der Zeit, wo ich aufwuchs. Einige Länder haben Namen, die ich nicht einmal kenne. Die neuen Namen stehen für Staatsstreiche, Revolutionen und neue Regierungen, die an die Macht gekommen sind.
Dann sieht man den Wertewandel auf moralischem Gebiet. Früher hielt man an jenen moralischen Werten im Großen und Ganzen fest. Doch inzwischen wurden sie einfach abgeschafft, aufgegeben. All das bewirkt Verunsicherung. Es ist beängstigend.
Alles kann und wird sich verändern. Wir alle kommen zu Stationen in unserem Leben, wo wir feststellen, dass die Dinge, die wir für sicher und beständig hielten, sich als nicht so sicher und beständig erweisen. Das sollte uns daran erinnern, dass wir an keinem irdischen Zufluchtsort wirklich Sicherheit finden können. Jeder Mensch und alles, worauf wir vertrauen, ist Veränderungen unterworfen.
Wir gehen davon aus, dass die Erde und die Berge fest und unerschütterlich sind. Tatsache ist aber, dass nur Gott unerschütterlich ist. Nur er ist absolut zuverlässig, treu und vertrauenswürdig. Wisst ihr, Schwierigkeiten führen dazu, dass sich unser Herz mehr von der Erde löst, wenn wir erkennen, dass hier nichts Bestand hat.
Unser Herz hängt an dieser Erde, bis wir in Nöte kommen, die uns aufrütteln. Dann fängt unser Herz an, sich von dieser Erde zu lösen und sich mehr an Gott, an den Himmel und an die ewigen, unerschütterlichen Realitäten zu hängen. Das ist einer der Gründe, warum Nöte in unser Leben kommen.
Gott weiß, wenn wir keine Probleme hätten, würden wir unsere Zeltpflöcke hier ziemlich tief in den Boden rammen. Wir würden es uns hier gemütlich machen und hier für immer bleiben wollen. Aber das ist nicht das, was Gott auf Dauer mit uns vorhat. Nicht einmal annähernd! Er will, dass unser Herz immer mehr dem Himmel zustrebt. Und wie bewirkt er das? Er schickt Schwierigkeiten. Er lässt Berge wanken und Wasser wirbeln. Er lässt Stürme und Unwetter über uns kommen, so dass uns klar wird, dass unser Vertrauen nicht auf diesen irdischen Dingen ruhen soll.
- Die Ehe ist ein großes Geschenk, aber wenn du letztlich auf deinen Mann vertraust, wirst du enttäuscht werden.
- Kinder sind auch ein großes Geschenk, aber wenn man sich davon abhängig macht, was einmal aus ihnen wird, wird man letztendlich enttäuscht und unglücklich sein.
Auf nichts ist Verlass, kein Mensch ist vertrauenswürdig.
Das habe ich in den letzten Monaten erfahren. Vor einigen Monaten bekam ich eine Mitteilung. Es ging um etwas, wovon ich dachte, es sei sicher in meinem Leben, ich könnte mich darauf verlassen, und dann fand ich heraus, dass es weg war. Hätte man mich vorher gefragt, ob ich mich darauf verlasse, hätte ich gesagt: „Ich denke nicht.“ Ich wusste es nicht, bis ich es verlor.
Und dann merkt man, ob man wirklich sicher ist. Wenn man sein Vertrauen auf Dinge und Menschen setzt, die sich verändern und die einem genommen werden können, dann ist man nicht in Sicherheit. Man ist nicht sicher.
Elisabeth Elliot hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: Facing the Death of Someone You Love (zu Deutsch etwa: „Dem Tod eines geliebten Menschen ins Auge sehen“). Sie verfasste das Buch auf dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen. Ihr erster Mann, Jim, wurde im Dschungel von Ecuador von Auca-Indianern ermordet. Ihr zweiter Mann, Add Leitch, starb an Krebs. In diesem Buch spricht sie darüber, wie es ist, die schockierende Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen zu erhalten. Sie schreibt:
„Alles, was mir bisher sehr vertrauenswürdig erschien, ist in sich zusammengebrochen. Berge stürzen ein. Die Erde bebt. In solchen Zeiten ist es ein starker Trost zu wissen, dass, obwohl scheinbar alles wankt, Gott unerschütterlich ist.“¹1Wenn Friede mich Gott meine Seele durchdringt
Ich liebe diesen Vers aus Hebräer 12,27, den ich mit eigenen Worten wiedergeben möchte. Es wäre gut, ihn im Kontext zu lesen, aber ich möchte hier einfach die Hauptaussage wiedergeben. Im Wesentlichen geht es darum, dass alles, was erschüttert werden kann, erschüttert werden wird, damit alles, was nicht erschüttert werden kann, bestehen bleibt.
Nun, der Psalm 46 sagt Folgendes: Weil „Gott (…) unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten“ ist, „darum fürchten wir uns nicht…“ Weil wir eine gewisse, sichere, unerschütterliche Wirklichkeit haben, auch wenn alles um uns herum verrückt spielt, fürchten wir uns nicht.
Diese Furchtlosigkeit beruht nicht auf dem, was um uns herum geschieht, denn die Dinge, die um uns herum passieren, können uns entsetzliche Angst einflößen. Dass wir uns nicht fürchten, beruht auf diesem unerschütterlichen, sicheren Fundament, auf dem Charakter Gottes, darauf, wer Gott ist.
In Psalm 27,1 heißt es: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“ Wenn unser Leben in ihm verankert ist, gibt es keinen Grund, uns zu fürchten.
Trotz der brutalen, gut bewaffneten assyrischen Armee, die Jerusalem bedrohte – und die Assyrer hatten, menschlich gesprochen, die Übermacht – trotz dieser Armee also, die die Stadt belagerte und von allen Seiten bedrohte, konnte das Volk Gottes sicher, ruhig und frei von Furcht bleiben. Warum? Weil sie dachten, sie könnten die Assyrer besiegen? Keineswegs! Sie konnten ruhig sein, weil Gott ihre Zuflucht und ihr Beschützer war.
Seht ihr, das Gegenmittel gegen Angst in einer Welt, die uns Angst macht, ist nicht der Versuch, unser Leben möglichst so einzurichten, dass es frei ist von seelischen Erschütterungen und Schwierigkeiten. Viele Menschen verbringen viel Zeit damit, das zu versuchen. Dieser Ehemann hat nicht funktioniert, also nehme ich einen anderen. Wenn es mir an diesem Ort nicht gefällt, ziehe ich woanders hin. Nach dem Motto: ich kriege das hin, ich nehme es in die Hand.
Nun, wir können unsere Angst nicht besiegen, indem wir versuchen, unsere Umwelt zu kontrollieren oder sie zu einer problemfreien Zone zu machen. Das Gegenmittel zur Angst ist, unser Leben auf die Wesenseigenschaften Gottes zu gründen.
Wenn es hier heißt, dass wir uns nicht fürchten, dann will das nicht sagen, dass wir nie Angstgefühle haben werden. Ich denke, es heißt, dass wir von der Angst nicht überwältigt oder gelähmt werden. Wir haben dann die Kraft und den Mut, die Angst zu überwinden.
Ich möchte nicht, dass wir denken, Angst sei unnormal. Wenn ein Wirbelsturm gerade auf dein Haus zurast oder du sonst in Gefahr bist, geht dein Adrenalinspiegel in die Höhe, und deine natürliche Reaktion ist Furcht. Ich glaube, worum es hier geht, ist, dass wir nicht diese lähmende Angst haben müssen, die uns bewegungsunfähig macht und uns daran hindert, das Nötige zu tun. Wir haben dann den Mut, die Angst zu überwinden, weil wir den kennen, der alles unter Kontrolle hat.
Die letzten Monate habe ich immer wieder in einer Biographie über Hudson Taylor gelesen, dem Gründer der früheren China Inland Mission. In diesem Buch gibt es einen schönen Bericht darüber, wie Hudson Taylor, seine Familie und seine Missionarskollegen per Schiff nach China reisten. Auf einer ihrer Reisen erlebten sie auf dem Chinesischen Meer fünfzehn Tage lang einen tropischen Wirbelsturm nach dem anderen.
Sie mussten ihre Segel und Masten aufgeben, sie verloren alles außer ihrer unerschütterlichen Hoffnung auf Gott. Ein gewisser Herr Rudland, auch ein Passagier auf dem Schiff, von dem dieser Bericht stammt, stellte fest, dass Hudson Taylor während der ganzen Stürme vollkommen ruhig blieb. Ich liebe diese Formulierung. Und dann frage ich: Herr, kann ich auch irgendwann so sein? Segel weg, Masten weg, alles weg, aber nicht die unerschütterliche Hoffnung auf Gott. Durch all die Stürme hindurch blieb Hudson Taylor völlig ruhig. Sein Leben war verankert in Gott.
Draußen stürmt es gerade, während wir diese Aufnahme machen. Was für eine Erinnerung daran, dass wir einen Zufluchtsort haben. Wir sind in diesem Raum sicher. Wir werden nicht nass. Wir hören ein wenig Donnergrollen und Krachen. Die Wolken da draußen sind dunkel, aber wir können sie nicht sehen. Wir sind in diesem Raum, wir sind an einem sicheren Ort. Was für ein Bild dafür, dass Gott unser sicherer Ort sein will, unsere Zuflucht mitten im Sturm.
Es bedeutet nicht, dass keine Stürme kommen werden. Sie sind gerade jetzt über uns. Wir können das Donnern über uns hören. Aber wir können mitten im Sturm ruhig bleiben, weil wir eine Zuflucht haben.
Wenn alles in unserem Leben und in unserem Umfeld stabil ist, ist es leicht, mit dankbaren Gefühlen dem Herrn zu singen „Mir ist wohl in dem Herrn“2Wenn Friede mich Gott meine Seele durchdringt. Aber wenn die Dinge nicht so beständig sind, dann kommt schnell das Gefühl auf, dass es uns gar nicht so wohl ist. Der Grund ist, dass wir auf Frieden, Komfort und Gefühle der Sicherheit fixiert sind. Wenn die Wellen höher schlagen und unsere Umstände uns zusetzen, werden wir oft ärgerlich und fürchten uns.
Ich muss leider gestehen, dass meine erste Reaktion in den Stürmen der letzten Jahre nicht immer war, dass ich beim Herrn Zuflucht gesucht habe. In vielen Situationen habe ich zuerst furchtsam und ängstlich reagiert. Deshalb studiere ich diesen Psalm so gründlich und bitte Gott, ihn mir tief einzuprägen.
Wisst ihr, Gott benutzt Ereignisse, die unsere Welt auf den Kopf stellen, damit wir uns an ihn klammern. Manchmal ist es einfach der nackte Glaube. Wir können weder etwas sehen, noch etwas fühlen. Wir haben keine Ahnung, wie es ausgehen wird, wie Gott die Probleme lösen und alles gut machen wird. Ich stecke gerade selbst in einigen Problemen, wo ich keine Ahnung habe, wie Gott sie lösen wird. Was sollen wir also tun? Wir klammern uns an Gott, der unsere Zuflucht, unsere Stärke und unsere Hilfe ist.
So erinnern uns diese Tsunamis, Fluten und Wirbelstürme an Gott und treiben uns in seine Arme. Sie erinnern uns daran, dass unsere einzige und wahre Sicherheit bei ihm zu finden ist. Wenn du deine Hoffnung auf die Dinge oder Menschen dieser Welt setzt, wie wir es alle mehr oder weniger getan haben, dann hast du Grund, Angst zu haben. Denn wenn deine Welt zusammenbricht, dann wird alles, worauf du vertraust, worauf du gehofft und wozu du Zuflucht genommen hast, verloren sein. Es wird wie weggeweht sein.
Aber wenn du deine Hoffnung auf den ewigen Gott setzt, wenngleich alles um dich herum erschüttert wird – ich spreche von Krieg, Wirtschaftskrisen, Terrorismus, Naturkatastrophen, von deiner Ehe, deinen Kindern, deinem Haus, deiner Arbeit, deinen Freunden und deiner Gesundheit – wenn du deine Hoffnung auf Gott setzt, wird, wenn alles vorüber ist, dein kostbarster und wichtigster Schatz unbeschadet bleiben.
Diejenigen, die ihr Leben auf das Fundament der gegenwärtigen Welt bauen, werden eines Tages einen nicht wiedergutzumachenden Verlust erleiden, wenn sie erfahren, dass alles, wofür sie gelebt haben, vergänglich, veränderlich und verletzlich war.
Diejenigen, die ihr Vertrauen auf den Felsen Jesus Christus gesetzt haben, haben nichts zu befürchten, denn dieser Fels wird sich nie wegbewegen, sondern sie sicher und unerschütterlich für immer tragen.
Kennst du das alte Kirchenlied „Mein Glaube fest sich bauen kann“? (Englisch: “The Solid Rock”). Ich liebe es. Kürzlich las ich, dass es 1834 von einem britischen Pastor namens Edward Mote geschrieben und zuerst für eine sterbende Frau gesungen wurde. Denke an dieses Bild, wenn du über die Zeilen nachdenkst.
Glaube fest sich bauen kann
auf das, was Gott für mich getan.
Ein froh Gefühl gar bald zerstäubt;
Christus, der ew’ge Felsen bleibt.Ist auch verhüllt sein Angesicht,
des Heilands Gnade wanket nicht.
Wenn auch der Sturmwind um mich bläst,
der Fels hält meinen Anker fest.4. Sein Eid, Sein Bund, Sein teures Blut,
beschützen mich zur Zeit der Flut.
Wenn alles ringsum untergeht,
der ew‘ge Felsen sicher steht.Wer diesem Felsen fest vertraut,
der hat auf keinen Sand gebaut.3The Solid Rock (My Hope Is Built on Nothing Less) Eric Wyse. Instrumental Worship Lifestyle: The Solid Rock ℗ 2012 Classic Fox Records/Martingale Music.Deutsch: Mein Glaube fest sich bauen kann.
Ich möchte uns daran erinnern, dass die Stürme und Beben, die wir erfahren – so dramatisch und erschreckend sie auch sein mögen, wenn wir diese Bilder sehen und besonders für unsere lieben Brüder und Schwestern, die diese Dinge selbst erleben mussten – dass all diese Stürme, Erdbeben und Katastrophen uns nur einen schwachen Eindruck von dem Tag vermitteln, an dem die ganze Erde erschüttert und vergehen wird – von dem verheerenden Gericht, das über diese Welt kommen wird.
In letzter Zeit habe ich in der Offenbarung gelesen und damit wieder einen Gang komplett durch die Bibel beendet. Ich stieß auf einen Abschnitt in Offenbarung 6 und möchte ihn gerne vorlesen. Es sind die Verse 12 bis 17. Ich musste an dieses kommende, vernichtende Gericht denken, wo wir heute von Naturkatastrophen sprachen:
„Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der Mond wurde wie Blut; und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er von einem starken Wind geschüttelt wird. Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden von ihrem Ort weggerückt.
Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!“ (Verse 12-17).
Das erinnert mich an die Bilder aus Japan: Menschen, die vergeblich versuchten, an höhere Stellen zu gelangen, um sich vor den Fluten zu retten. Ich denke an das alte Lied: O Sünder, wohin wirst du fliehen? (Englisch: O sinner man, where you going to run to on that day?).4Sinner Man ist ein traditioneller afroamerikanischer Spiritual. Deutsch von Nina Simone.
Die Schrift beschreibt den endgültigen Untergang dieser Erde, wie wir sie kennen. Sie wird vergehen. Sie wird nicht mehr sein. Aber dann – Gott sei Dank – wird sie durch einen neuen Himmel und eine neue Erde ersetzt werden. Die unveränderliche Realität Gottes wird im Mittelpunkt stehen.
„Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verschwinden. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende!“
Diejenigen, die ihr Vertrauen für ihre ewige Errettung auf Gott setzen, sind geborgen. Sie brauchen sich nicht zu fürchten, denn sie haben eine ewige Zuflucht – doch das gilt nur für die, die auf ihn vertrauen.
Diese beiden Menschengruppen begegnen uns in Nahum 1, wo es in den Versen 7-8 heißt:
„Gütig ist der HERR, eine Zuflucht am Tag der Not; und er kennt die, welche auf ihn vertrauen. Aber mit überströmender Flut wird er die Stätte jener [Widersacher] verwüsten und seine Feinde in die Finsternis jagen“.
Weißt du, worauf du dein Vertrauen setzt, entscheidet über Zeit und Ewigkeit. Kannst du sagen, dass Christus deine einzige Hoffnung ist, der Fels, auf den du dein Leben gegründet hast? Vertraust du ihm nicht nur für die Zeit, sondern auch für die Ewigkeit, nicht nur für deinen Leib, sondern – noch wichtiger – für deine Seele? Menschen können den Leib töten, die Seele aber bleibt für immer.
Wirst du, wenn der Tag kommt, an dem das letzte Gericht Gottes diese alte, sündige Erde zerstört, von dieser Flut überwältigt und in die ewige Finsternis, in die Verdammnis und in das Gericht gehen? Oder wirst du sicher und geborgen sein, weil du bei Christus, dem Felsen, Zuflucht gesucht hast?
Herr, ich bete, dass Du tief in unseren Herzen etwas bewirkst, und dass die in Schrecken versetzt werden, die es brauchen, diejenigen, die sich fürchten sollten, weil sie auf irdische Dinge und Menschen vertrauen – vielleicht auf sich selbst oder ihre Religion oder die Gemeinde –, aber sie haben kein sicheres Fundament. Möge ihr Erschrecken sie in Deine Arme fliehen lassen, damit sie Sicherheit und Zuflucht in Dir finden.
Herr, und wir, die wir bei Dir Zuflucht gesucht haben, die wir auf Jesus Christus und seine Gerechtigkeit bauen, wir bitten Dich, dass wir diese Furchtlosigkeit zeigen, diesen ruhigen, unbesorgten Geist, der weiß, dass, was auch immer um uns herum schief gehen mag, was auch immer aus dem Lot gerät, was auch immer gefährdet und erschüttert sein mag, dass unser Leben in Jesus Christus, unserem Felsen, fest verankert ist.
Lea: Danke Nancy für diese Wahrheiten aus Gottes Wort.
Vielleicht neigt ja auch dein Herz dazu, sich zu ängstigen, vielleicht wegen der Herausforderungen, die dir aktuell begegnen.
Ich kenne es tatsächlich von mir persönlich, dass nicht einmal etwas Reales passieren muss, damit ich mich ängstige. Manchmal reichen schon Gedanken über das „Was wäre wenn?“ aus. Gerade in den letzten Monaten vor dieser Sendereihe hat mich eine Angst ergriffen, die sich eigentlich nur in meinen Gedanken abspielt. Obwohl meine Befürchtungen nicht bestätigt sind, lösen sie in mir von Zeit zu Zeit heftige Wellen an Angstgefühlen aus, und ich muss lernen, ihnen die Wahrheit entgegenzubringen.
Die Botschaft, die wir gerade gehört haben, ist Balsam für meine Seele, und ich hoffe auch für dich!
Die ganze Podcast-Serie kannst du dir auf Belebe unsere Herzen anhören. Sie heißt „Eine feste Burg ist unser Gott“. Entweder du hörst einfach zu oder liest die Textversion.
Unsere Antwort auf die Probleme und Schwierigkeiten unserer Zeit wird das Evangelium für die Welt um uns herum glaubwürdig machen. Die Welt kann durch uns den Frieden sehen, den nur Jesus geben kann. Die Liebe ist ansteckend, wenn wir uns um die Menschen in Not in unserer Umgebung kümmern.
Nächste Woche wollen wir uns gemeinsam weiter mit Psalm 46 beschäftigen. Ich hoffe, dass du während unserer Reihe viel Gelegenheit haben wirst, in diesen Psalm einzutauchen und ihn auf dich wirken zu lassen. Gemeinsam werden wir uns weiter für den Glauben und gegen die Angst entscheiden. Ich freue mich, wenn du auch bei der nächsten Folge wieder dabei bist – hier bei Belebe unsere Herzen.
Belebe unsere Herzen ist Teil von Revive Our Hearts Ministries.
Wenn nichts anderes erwähnt wird, sind die Bibeltexte der Schlachter Übersetzung © 2000 Genfer Bibelgesellschaft entnommen.